Terminthos (Dioscoride)

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skhinos
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
pissa


Texte grec de Wellmann

1.71.1 <τέρμινθος> γνώριμον δένδρον, ἧς τὰ φύλλα καὶ ὁ καρ- πὸς καὶ ὁ φλοιὸς στυπτικὰ ὄντα ἁρμόζει πρὸς ἃ καὶ ἡ σχῖνος, σκευαζόμενα ὁμοίως καὶ λαμβανόμενα. ὁ δὲ καρπὸς αὐτῆς ἐστιν ἐδώδιμος, κακοστόμαχος, θερμαντικός, οὐρητικός. ἔστι δὲ ἄρι- στος πρὸς ἀφροδίσια, σὺν οἴνῳ δὲ ποθεὶς πρὸς φαλαγγίων δήγματα ἁρμόζει. ἡ δὲ ἐξ αὐτῆς <ῥητίνη> κομίζεται μὲν ἐξ Ἀραβίας τῆς ἐν Πέτρᾳ, γεννᾶται δὲ καὶ ἐν Ἰουδαίᾳ καὶ Συρίᾳ καὶ ἐν Κύπρῳ καὶ ἐν Λιβύῃ καὶ ἐν ταῖς Κυκλάσι νήσοις, ἣ δὴ καὶ διαφέρει διαυγεστέρα οὖσα, λευκή, ὑελίζουσα τῷ χρώματι [καὶ κυανίζουσα],

1.71.2 εὐώδης, τερμίνθου πνέουσα. προάγει δὲ πασῶν τῶν ῥητινῶν ἡ τερμινθίνη καὶ μετὰ ταύτην ἡ σχινίνη, εἶτα ἡ πιτυίνη καὶ ἐλατίνη, μεθ' ἃς ἀριθμοῦνται ἥ τε πευκίνη καὶ ἡ στροβιλίνη. ἔστι δὲ πᾶσα ῥητίνη θερμαντική, μαλακτική, διαλυτική, ἀνακαθαρτική, βηξὶν ἁρμόζουσα καὶ φθίσεσιν ἐν ἐκλεικτοῖς καθ' ἑαυτὴν ἢ μετὰ μέλιτος, ἀνακαθαίρουσα καὶ τὰ ἐκ θώρα- κος. ἔστι δὲ καὶ οὐρητικὴ καὶ πεπτικὴ κοιλίαν τε μαλάσσει, ἔν τε ἀνακολλήσει τριχῶν ἁρμόζει τῶν ἐν βλεφάροις, καὶ πρὸς λέπρας σὺν ἰῷ χαλκοῦ καὶ χαλκάνθῳ καὶ νίτρῳ, πρός τε τὰ ἰχωρορροοῦντα ὦτα σὺν μέλιτι καὶ ἐλαίῳ καὶ πρὸς κνησμὸν

1.71.3 αἰδοίου. μείγνυται δὲ καὶ ἐμπλάστροις καὶ μαλάγμασι καὶ ἀκό- ποις, καὶ πλευροῦ ἀλγήμασι βοηθεῖ καθ' ἑαυτὴν ἐπιχρισθεῖσα καὶ ἐπιτιθεμένη. γίνεται δὲ <ῥητίνη ὑγρὰ> πιτυίνη καὶ πευκίνη, κομιζόμεναι ἀπὸ Γαλλίας καὶ Τυρρηνίας· καὶ ἀπὸ Κολοφῶνος <δὲ> πάλαι ποτὲ ἐκομίζετο, ἔνθεν καὶ τὴν ἐπωνυμίαν ἔσχε Κολοφωνία κληθεῖσα, καὶ ἀπὸ Γαλατίας τῆς πρὸς ταῖς Ἄλπεσιν, ἣν ἐπιχωρίως οἱ τῇδε ἔνοικοι λάρικα ὀνομάζουσιν, ἐξόχως ποιοῦσα πρὸς τὰς χρονίους βῆχας ἐν ἐκλεικτῷ καθ' ἑαυτήν. διάφοροι δέ εἰσι τῷ χρώματι καὶ αὗται· ἡ μὲν γάρ τίς ἐστι λευκὴ ἡ δὲ ἐλαιώδης ἡ

1.71.4 δὲ μέλιτι ἔοικεν ὥσπερ ἡ λάριξ. γίνεται δὲ καὶ κυπαρισσίνη ῥητίνη ὑγρά, ἥτις ποιεῖ πρὸς τὰ αὐτά. τῆς μέντοι ξηρᾶς ἡ μέν τίς ἐστι στροβιλίνη ἡ δὲ ἐλατίνη ἡ δὲ πευκίνη ἡ δὲ πι- τυίνη. ἐκλέγου δ' <ἐκ> πασῶν τὴν εὐωδεστάτην καὶ διαυγῆ καὶ μὴ καπυρὰν καὶ μὴ κάθυγρον, κηροειδῆ δὲ καὶ εὔθρυπτον. δια- φέρει δὲ αὐτῶν ἡ πιτυίνη καὶ ἐλατίνη· εὐώδεις τε γάρ εἰσι καὶ λιβανίζουσαι. κομίζονται δὲ διάφοροι ἐκ Πιτυούσης τῆς νήσου, ἥτις κεῖται κατὰ τὴν Σπανίαν. ἡ δὲ πευκίνη καὶ στροβιλίνη καὶ κυπαρισσίνη ἐνδεέστεραί τέ εἰσι καὶ οὐχ ὁμοίαις κέχρηνται ταῖς δυνάμεσι, παραλαμβάνονται δὲ πρὸς ὅσα καὶ ἐκεῖναι. ἡ μέντοι σχινίνη ἀναλογεῖ τῇ τερμινθίνῃ.

1.71.5 καίεται δὲ πᾶσα ῥητίνη ὑγρὰ ἐν τετραπλασίονι ἀγγείῳ κατὰ τὸ τοῦ ἐγχεομένου ὑγροῦ πλῆθος· δεῖ γὰρ χοῦν μὲν τῆς ῥητίνης, δύο δὲ χοέας ὀμβρίου ὕδατος ἐμβαλόντας εἰς χαλκεῖον ἕψειν ἐπ' ἀνθράκων πραέως, διηνεκῶς κινοῦντας, ἄχρις οὗ ἄνοσμος γένηται καὶ εὔθρυπτος καὶ καπυρά, ὡς <μὴ> τοῖς δακτύ- λοις εἴκειν, λοιπὸν δὲ ψύξαντας εἰς κεραμεοῦν ἀγγεῖον ἀκώνη- τον [τουτέστιν ἀπίσσωτον] ἀποτίθεσθαι. γίνεται δὲ ἐξόχως λευκή· δεῖ μέντοι προδιυλίζειν πᾶσαν ῥητίνην τήκοντας, ἵνα χω-

1.71.6 ρισθῇ τὸ ῥυπῶδες αὐτῆς. καίονται δὲ καὶ δίχα ὕδατος ἐπ' ἀνθράκων κούφως τὸ πρῶτον· ὅταν δὲ μέλλωσι συστρέφειν, ἀθρόως [καὶ] πολλοὺς ὑποθετέον τοὺς ἄνθρακας καὶ ἑψητέον ἀδιαλείπτως ἐπὶ ἡμέρας καὶ νύκτας τρεῖς, ἄχρι ἂν τὸ προειρη- μένον ἰδίωμα ἀπολάβωσιν· ἀποτίθεσο δέ, ὡς εἴρηται. τὰς μέντοι ξηρὰς ἀρκέσει δι' ὅλης ἡμέρας ἑψήσαντας ἀποτίθεσθαι. εὐχρηστοῦσι δὲ αἱ κεκαυμέναι εἴς τε τὰ εὐώδη τῶν μαλαγμάτων καὶ ἄκοπα καὶ εἰς χρωματισμοὺς μύρων. ἐκλαμβάνεται δὲ καὶ λιγνὺς ῥητίνης, ὥσπερ ἐπὶ τοῦ λιβάνου, ἥτις χρησιμεύει πρός τε καλλιβλέφαρα καὶ περιβεβρωμένους κανθοὺς καὶ μυδῶντα βλέφαρα καὶ δακρύοντας ὀφθαλμούς. γίνεται δὲ ἐξ αὐτῆς καὶ μέλαν, ᾧ γράφομεν.

Identifications proposées

Traduction française

Le fruit est comestible, mauvais pour l'estomac, échauffant, diurétique ; c'est un excellent aphrodisiaque et, pris dans du vin, il est bon pour les morsures de tarentule. (trad. Suzanne Amigues, HP III, 15, note 8)

La première de toutes les résines est celle de térébinthe ; vient ensuite celle de lentisque, puis celle de pin d'Alep et de sapin, après lesquelles on compte à la fois celle de pin noir et celle de pin pinier. (trad. Suzanne Amigues, HP IX, 2, note 3)

[La résine] est échauffante, émolliente, résolutive, dépurative, bonne pour les toux et les consomptions.

Traduction allemande de Berendes

91. Περὶ Τερμίνθου. Terebinthe. Pistacia terebinthus (Anacardiaceae) - Terpentinpistacie

Die Terpentinpistacie ist ein bekannter Baum ; seine Blätter, Frucht und Rinde sind zusammenziehend und eignen sich zu dem, wozu auch die Mastixpistacie dient, wenn sie auf gleiche Weise zubereitet und angenwandt werden. Ihre Frucht ist essbar, dem Magen (aber) schädlich, harntreibend, erwärmend, sie ist das beste Reizmittel zum Liebesgenuss. Mit Wein getrunken dient sie gegen den Biss giftiger Spinnen. Das Harz aus derselben wird aus dem steinigen Arabien bezogen; es entsteht aber auch in Indien, Syrien, auf Kypern, in Libyen und auf den kykladischen Inseln. Den Vorzug verdient das mehr durchsichtige, weisse, an Farbe dem Glase ähnliche und dunkelbläulich schimmernde, nach Terpentin duftende. Unter allen Harzen nimmt daher das der Terebinthe die erste Stelle ein, nach ihm kommt der Mastix, dann das Fichten- und Tannenharz, nach diesen zählt das Kiefern- und Strobilosharz. Sämtliches Harz ist erweichend, erwärmend, verbreitend [1], reinigend, dienlich bei Husten und Schwindsucht als Leckmittel für sich allein oder mit Honig, es ist auch ein Expectorans. Ferner ist es harntreibend und verdichtend und erweicht den Leib. Weiter dient es zum Zusammenkleben der Haare an den Augenlidern und mit Grünspahn, Kupfervitriol und Natron gegen Aussatz, mit Honig und Oel gegen eiterige Ohren und gegen Jucken an den Geschlechtstheilen. Es wird auch den Pflastern, Umschlägen und Salben zugemischt. Endlich hilft es auch bei Seitenschmerzen für sich allein eingeschmiert oder aufgelegt.


92. Περὶ ῥητινῶν ἄλλων. Andere Harze. Pinus pinaster / martima (Pinaceae) - Pinaster- oder Strandkiefer Larix decidua - Lärche

Es gibt aber ein flüssiges Fichten- und Kiefernharz, welches von Gallien [2] und Tyrrhenien [3] hergebracht wird ; auch von Kolophon [4] wurde es früher wohl eingeführt, daher hat es den Beinamen Kolophonia erhalten, ebenso aus dem an den Alpen gelegenen Galatien [5], welches die Bewohner desselben in ihrer Sprache Larix nennen und welches in der Latwerge und für sich allein vorzügliche Dienste leistet gegen chronischen Husten. Auch diese sind nach der Farbe verschieden, denn das eine ist weiss, das andere ölartig, ein anderes gleicht dem Honig, wie die Larix. Es gibt aber auch ein flüssiges Cypressenharz, welches gegen dieselben Leiden dient. Von trockener Art ist theils das Strobilos- und Tannenbarz, theils das Kiefern-, theils das Fichtenharz. Wähle aber von allen das wohlriechendste und durchscheinende und nicht dürre, noch das sehr feuchte [6], vielmehr das wachsähnliche und leicht zerreibliche. Den Vorzug unter ihnen verdient das Fichten- und Tannenharz, denn sie sind wohlriechend und weihrauchähnlich. In feiner Qualität werden sie von der Insel Pityusa [7], welche in der Nähe von Spanien liegt, gebracht. Das Kiefern-, Strobilos- und Cypressenharz ist minderwerthiger und besitzt nicht in gleicher Weise die Kräfte wie jene; sie werden aber gegen dasselbe angewandt wie jene. Das Mastixharz ist jedoch dem Terpentin gleichwerthig.


93. Περὶ τοῦ πῶς δεῖ καίειν τὴν ῥητίνην [8]. Die Art und Weise, das Harz zu brennen.

Jegliches flüssige Harz wird in einem Kessel gebrannt, der viermal so viel fasst, als die Menge der eingegossenen Flüsigkeit beträgt. Man muss 1 Chous Harz und 2 Chous Regenwasser in den Kessel giessen und unter beständigem Rühren gelinde über Kohlen kochen, bis es geruchlos, leicht zerreiblich und trocken wird und dem Fingerdruck nicht mehr nachgibt. Das Verbleibende muss man nach dem Abkühlen in ein irdenes ungepichtes, das heisst nicht verpichtes [9] Gefäss abfüllen, es wird dann sehr weiss. Doch muss man jedes Harz vorher schmelzen und coliren [10], damit sein Schmutz abgesondert werde. Sie werden auch ohne Wasser über Kohlen zuerst leicht erhitzt, wenn sie aber beginnen sich zusammenzuballen, kräftig, und unter Zugabe von viel Kohlen und Kochen ohne Unterlass drei Tage und Nächte hindurch, bis sie die vorgenannte Beschaffenheit erlangt haben. Setze sie dann weg, wie angegeben ist. Bei den trockenen jedoch wird es hinreichen, sie einen ganzen Tag zu kochen und sie dann wegzusetzen. Die gebrannten finden nützliche Anwendung zu wohlriechenden Pflastern und Salben und zum Färben der feinen Pomaden. Es wird auch der Russ des Harzes dargestellt, wie beim Weihrauch (angegeben ist), welcher zur Verschönerung der Augenlider, bei ringsum angefressenen Augenwinkel, bei triefenden Lidern und trändenden Augen dient. Es wird daraus auch Tinte gemacht, womit wir schreiben.

Commentaires de Berendes

  1. διαχυτική, etwa die Diosmose begünstigend.
  2. Gemeint ist hier wohl Gallia transalpina (der Römer), Frankreich, wo noch heute in den westlichen Dünenlandschaften viel Terpentin von Pinus Pinaster Solander P. maritima Poir., der Pinaster- oder Strandkiefer, gewonnen wird. Im 16. Jahrhundert und früher war der Strassburger Terpentin (T. argentorensis) von Pinus Picea L. Abies pectinata D. C., der Edeltanne, sehr geschätzt.
  3. Tyrhenien oder Etrurien, jetzt Toscana.
  4. Kolophon, eine Stadt Joniens, einer Landschaft in Kleinasien, heute Dšjili. Nach dem trojanischen Kriege wanderte einer der vier Hauptstämme der Griechen nach der Küste von Kleinasien aus und gründete dort Colonien, deren Bewohner vorzugsweise Jonier hiessen.
  5. Galatia kann wohl nur das heutige Oberitalien sein. Eine keltische Völkerschaft, zwischen Rhein und Garonne ursprünglich sitzend, wanderte im 3. Jahrh. v. Chr. nach Kleinasien aus und gründete in einem Theile von Phrygien die Landschaft Galatia (Gallograecia). Ohne Zweifel hat D. die früheren Landsitze dieser Galater im Auge, da er sagt: τῆς πρὸς ταῖς Ἄλπεσιν. Sprengel übersetzt daher schlankweg Galatia mit Gallia subalpina. In Venetien und Südtirol liefert die Lärche (Larix decidua Mill., L. europaea L.) den Terpentin. In Venedig, dem Mittelpunkte des mittelalterlichen Drogenhandels, erhielt der aus den Alpenländern und dem eigenen Gebiete kommende Terpenthin den Namen "venetianischer".
  6. d. h. es darf nicht zähe sein.
  7. Die Pityusen.
  8. So lautet die Ueberschrift in den besseren Codices, gegenüber der vulgären : Περὶ λιγνύος ῥητίνης. Russ des Harzes.
  9. Im Texte heisst es ἀγγεῖον ἀκώνιστον τουτέστιν ῥητίνης. Das Grundwort in ἀκώνιστον, κῶνος, heisst eigentlich Kegel, ferner Zapfen der Kiefern und Fichten, dann Pech. Zur näheren Erklärung setzt D. noch ἀπίσσωτον hinzu.
  10. Wörtlich : müssen die Schmelzenden jedes Harz vorher coliren, d. h. vor dem Abfüllen.

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(91) Pistacia Terebinthus L. (Anacardiaceae), Terpentinpistacie, ist ein mittelgrosser Baum der Mittelmeerländer mit sieben- bis neunzählig gefiederten Blättern und lanzettlichen bis runden, stachelspitzigen Blättchen, welche in der Jugend schön roth, später dunkelgrün sind.

Der nach Einschnitten in die Rinde ausfliessende Harzsaft ist der feinste Terpentin. Er bildet sich in schizogenen, intercellularen Secretbehältern des Rinden- und jüngeren Holztheiles des Baumes, sammelt sich dann in eigenen Harzgängen und ergiesst sich in Hohlräume der Rinde oder des Holzes. Der Name, ursprünglich nur dem Harze der Terebinthe eigen, ist auf die Harzsäfte der Coniferen überhaupt übertragen. Betreffs der Güte der einzelnen Sorten spricht sich Galen (De comp, med. sec. gen. III p. 590) in demselben Sinne wie D. aus, sofern es sich um die Droge als solche handelt ; wenn aber die Qualitäten, der Grad der Wärme berücksichtigt werden, so sei der Harzsaft des Strobilos der beste, dann komme der der Fichte und an dritter Stelle der Mastix.

Der Terpentin der Alten war nicht die heutige Terebinthina communis, sondern unsere T. laricina oder venetiana, der Lärchen- oder venetianische Terpentin.


(92) Das Einsammeln des Strassburger Terpentins war eine sehr mühevolle Arbeit. Nach Tschirch (Archiv d. Pharm. 1900 S. 390 u. 413) wurde er von Bäumen im Alter von 25—50 Jahren und einer Grösse zwischen 8 und 15 m gewonnen. Derselbe befindet sich in erbsen- bis bohnengrossen Harzbehältern (Beulen, daher auch der Name Beulenharz). Der Sammler, mit einem kleinen Becher, welcher einen Henkel und einen Schnabel hatte, versehen, kletterte mittelst Steigeisen am Baume herum, stach mit dem Schnabel des Bechers die Beule auf und fing den Balsam auf.

In Tirol werden im Frühjahre die Stämme möglichst nahe am Boden und immer an der thalabwärts gerichteten Seite mittelst eines Bohrers von 2,5—4 cm Durchmesser schräg abwärts bis in das Centrum angebohrt, das Bohrloch wird von den Bohrspähnen sorgfältig gereinigt und mit einem 7—10 cm aus demselben hervorstehenden Zapfen aus gut getrocknetem Lärchenholze verschlossen. In den Monaten Juli bis Ende August wird der angesammelte Terpentin mit einem passenden Hohleisen herausgenommen. Er ist ziemlich durchsichtig, klar und schwach fluorescirend, dunkelgelb bis gelbbraun, riecht kräftig aromatisch und schmeckt etwas bitter. Er löst sich vollständig in Aether, Aethyl-, Methyl- und Amylalkohol, Chloroform, Aceton, Eisessig und Tetrachlorkohlenstoff, theilweise in Petroläther und Schwefelkohlenstoff, die alkoholische Lösung reagirt sauer.


(93) Früher kannte unsere Arzneimittellehre einen gekochten Terpentin Terebinthina cocta ; es war der Rückstand bei der Destillation des Terpentinöls aus Terebinthina communis, ein gelbliches, zerreibliches Harz. Es ist ein reineres Kolophonium, welches letztere gleichfalls bei der Destillation des Terpentinöls unter Wasserzusatz gewonnen wird.

Resina Pini (burgundica). Fichtenharz ist ein Product hauptsächlich der westfranzösischen Seestrandskiefer und von Pinus Picea, P. abies L., Abies excelsa D. C. ; wenn der Terpentin zu fliessen aufhört, sammelt sich an den Wundrändern ein ziemlich rasch erhärtendes, ölärmeres Harz, welches auch als "Galipot" in den Handel kommt.