Nardos (Dioscoride)

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kardamômon
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
nardos Keltikê


Texte grec de Wellmann

1.7.1 <νάρδου> ἐστὶ γένη δύο· ἡ μὲν γάρ τις καλεῖται Ἰνδικὴ ἡ δὲ Συριακή, οὐχ ὅτι ἐν Συρίᾳ εὑρίσκεται, ἀλλ' ὅτι τοῦ ὄρους ἐν ᾧ γεννᾶται τὸ μὲν πρὸς Συρίαν τέτραπται τὸ δὲ πρὸς Ἰν- δούς. καὶ τῆς λεγομένης Συριακῆς ἐστι βελτίων ἡ πρόσφατος καὶ κούφη, πολύκομος, ξανθὴ τὴν χρόαν, εὐώδης ἄγαν καὶ μετὰ τοῦ κυπερίζειν ἐν τῇ ὀσμῇ μικρὸν ἔχουσα τὸν στάχυν, πικρὰ τὴν γεῦσιν καὶ τῆς γλώττης ἀναξηραντικὴ ἐπιμένουσά τε τῇ

1.7.2 εὐωδίᾳ ἐφ' ἱκανόν. τῆς δὲ Ἰνδικῆς ἡ μέν τις λέγεται Γαγγῖ- τις ἀπό τινος ποταμοῦ παραρρέοντος τοῦ ὄρους, Γάγγου κα- λουμένου, παρ' ᾧ φύεται, ἀσθενεστέρα κατὰ δύναμιν οὖσα διὰ τὸ ἐφ' ὑδατωδῶν τόπων εἶναι καὶ ἐπιμηκεστέρα, πλείους τε ἔχουσα τοὺς στάχυας ἀπὸ τῆς αὐτῆς ῥίζης καὶ πολυκόμους καὶ περιπεπλεγμένους, βρωμώδεις κατὰ τὴν ὀσμήν. ἡ δὲ ὀρει- νοτέρα εὐωδεστέρα, κολοβόσταχυς, κυπερίζουσα κατὰ τὴν εὐω- δίαν ἔχουσά τε καὶ τὰ ἄλλα ἐν αὑτῇ, ὅσαπερ καὶ ἡ Συριακὴ λεγομένη. καλεῖται δέ τις καὶ Σαμφαριτικὴ ἀπὸ χωρίων ὠνο- μασμένη, μεγαλόσταχυς, λευκοτέρα, καυλὸν ἔσθ' ὅτε μέσον

1.7.3 ἔχουσα, ὑπερτραγίζοντα τῇ ὀσμῇ, ἣν δεῖ ἀπεκλέγεσθαι. πι- πράσκεται δὲ καὶ ἀποβεβρεγμένη, ὅπερ γινώσκεται ἐκ τοῦ λευ- κὸν εἶναι τὸν στάχυν καὶ αὐχμηρὸν καὶ μὴ ἔχειν τὸν χνοῦν. δολίζουσι δὲ αὐτὴν ἐμφυσῶντες στίβι μεθ' ὕδατος ἢ οἴνου φοινικίτου πρὸς τὸ συμπιλοῦσθαι αὐτὴν καὶ βαρυτέραν γίνε- σθαι. ἐπὶ δὲ τῆς χρείας ἀφαιρεῖν δεῖ, εἰ προσείη ταῖς ῥίζαις πηλός, καὶ σήθειν χωρίζοντας τὸν κονιορτὸν εὐχρηστοῦντα εἰς χειρόνιπτρον. δύναμιν δὲ ἔχουσι θερμαντικήν, ξηραντικήν, οὐρητικήν, ὅθεν κοιλίαν τε ἱστᾶσι πινόμεναι καὶ τὰς ἐκ μήτρας ῥύσεις προστι-

1.7.4 θέμεναι καὶ ἰχῶρας στέλλουσι. βοηθοῦσι δὲ καὶ ναυτίαις σὺν ψυχρῷ ὕδατι πινόμεναι καὶ καρδιωγμοῖς καὶ ἐμπνευματικοῖς ἡπατικοῖς τε καὶ ἰκτερικοῖς καὶ νεφριτικοῖς. ἐναφεψηθεῖσαι δὲ ὕδατι καὶ πυριαθεῖσαι εἰς ἐγκάθισμα φλεγμονὰς μήτρας ἰῶνται· ποιοῦσι καὶ πρὸς τὰς ἐν ὀφθαλμοῖς μυδήσεις τῶν βλεφάρων, στύφουσαι καὶ δασύνουσαι τὰς βλεφαρίδας, καθύγροις τε σώμασι διάπασμα· μείγνυνται δὲ καὶ ἀντιδότοις. ἀποτί- θενται δὲ εἰς τὰ ὀφθαλμικὰ ἐν ἀγγείῳ καινῷ ἀκωνήτῳ λειοτρι- βηθεῖσαι σὺν οἴνῳ καὶ ἀναπλασθεῖσαι.

Identifications proposées

  • Nardostachys jatamansi, Patrinia scabiosifolia (Beck)
  • Nardostachys jatamansi (Aufmesser)
  • suriakê : Patrinia scabiosaefolia ; indikê : Valeriana jatamansi (Berendes)
  • suriakê : Patrinia scabiosifolia ; indikê : Nardostachys jatamansi (García Valdés)
  • Phu germanicum, Valeriana vulgaris, Phu vulgare [Fuchs], Valeriana sylvestris major [Bauhin], Valeriana officinalis [Linnaeus] - Nardostachys jatamansi (Osbaldeston)
  • Nardum (Ruel, 1552)
  • Nard indic, ? + Nard italic, ? + Lavande, Lavandula angustifolia (Commentaires de Dioscoride, Matthiole 1572, 25)
  • Noms acceptés :

Traduction française

Traduction allemande de Berendes

6. Narde. Valeriana oder Patrinia Jatamansi und Patrinia scabiosaefolia (Valerianaceae) - Indische Narde und syrische Narde

Περί Νάρδου. Es gibt zwei Arten Narde, und zwar heißt die eine die indische, die andere die syrische, nicht aber weil sie in Syrien gefunden wird, sondern weil die eine Seite des Gebirges[1], an dem sie wächst, nach Indien, die andere nach Syrien gerichtet ist. Von der als syrische bezeichneten ist diejenige die beste, welche frisch, leicht, reichdoldig, gelbfarbig und sehr wohlriechend ist[2], und zwar im Dufte dem Cyperngrase gleich, welche eine dichte Aehre[3], einen bitteren Geschmack hat, die Zunge austrocknet und den Wohlgeruch ziemlich lange behält. Eine Art der indischen heißt Gangitis von einem gewissen Flusse mit Namen Ganges, welcher an dem Gebirge[4], wo sie wächst, vorbeifließt. Sie ist an Kraft schwächer, weil sie aus feuchten Gegenden stammt, ist auch länger und hat viele aus derselben Wurzel sprießende vieldoldige und unter sich verflochtene Aehren mit stinkendem Geruch[5]. Die gebirgige[6] dagegen ist dunkler, wohlriechender, hat kürzere Aehren und ähnelt im Geruch dem Cyperngrase; dabei hat sie die übrigen Eigenschaften der als syrische bezeichneten. Eine Art heißt auch die sampharitische[7], sie ist sehr kurz und nach ihrer Heimat benannt, mit großen Aehren, in deren Mitte sie zuweilen einen helleren Stängel mit übermäßig starkem Bocksgeruch treibt ; dieser muss weggeworfen werden. Sie wird aber auch ausgesogen in den Handel gebracht[8] ; dieses erkennt man daran, dass die Aehre weiß und dürr ist und keinen Flaumbesatz hat. Sie verfälschen sie auch durch Imprägnieren mit Schwefelantimon und Wasser[9] oder Palmwein, damit sie compacter und schwerer wird. Beim Gebrauche muss man, wenn Schmutz an den Wurzeln hängen sollte, diesen entfernen und den Staub absieben, welcher zum Waschwasser der Hände verwandt werden kann. Sie haben erwärmende, austrocknende, urintreibende Kraft, weshalb sie genossen auch den Stuhlgang und, in Zäpfchen eingelegt, die Ausflüsse aus der Gebärmutter stellen, sowie die Säfte in Ordnung bringen. Mit kaltem Wasser genommen helfen sie gegen Uebelkeit, Magenschmerzen, Blähungen, Leberleiden, Gelbsucht und Nierenleiden. In Wasser abgekocht und zum Dampfsitzbade angewandt, heilen sie die Gebärmutterentzündungen. Ferner wirken sie gegen die in den Augen abgesonderte, die Augenlider faulende Flüssigkeit, indem sie die Wimpern kräftigen und verdichten, auch dienen sie zu Aufstreupulver für feuchte Körper. Weiterhin werden sie den Gegengiften zugesetzt. Zu Augenmitteln aber werden sie mit Wein fein zerrieben, geformt und in einem unverpichten neuen Gefässe aufbewahrt.

Commentaires de Berendes

  1. Der Paropamisus (Hindukuschgebirge) ; die Alten nannten alle jenseits des Indus liegenden Länderstrecken, China mit inbegriffen, Indien.
  2. Hier sollte man annehmen, D. rede von der Wurzel, auf welche die Eigenschaften πρόσφατος, frisch, κούφη, leicht, πολύκομος, vielhaarig, mit vielen Würzelchen, ξανθὴ,gelb, εὐώδης ἄγαν, sehr wohlriechend, am besten zu beziehen wären.
  3. Als Aehre (στάχυς) ist der den Valerianaceen eigene Blüthenstand, die Trugdolde oder doldig erscheinende Rispe zu verstehen ; D. nennt ihn sonst σκιάδιον.
  4. Das Himalayagebirge.
  5. Plinius (VII 42) nennt sie Ozaenitis von ὄζαινα, ein übelriechender Polyp.
  6. Im Gegensatz zu der von nassen Plätzen ; eine ὀρεινὴ νάρδος wird in einem besonderen Capitel beschrieben.
  7. Die Bezeichnung wird abgeleitet von Sapphar, der Residenz eines indischen Fürsten in der Weihrauchgegend an der Südspitze Arabiens (Safar).
  8. Unter ἀποβεβρεγμένη dem Feuchtsein der Handelswaare, ist unzweifelhaft die durch Ausziehen ihres Wohlgeruchs beraubte und dabei feucht gebliebene Narde zu verstehen, dabei ist der Flaumbesatz, die statt des Kelches bei den Valerianaceen befindliche Haarkrone (Pappus) zerstört und auch die Farbe verändert.
  9. Das Imprägniren kann wohl nur auf die Wurzel bezogen werden, es wird dazu das schwarze Schwefelantimon (Stimmi) gebraucht, welches schon die alten Aegypter wegen der Seltenheit und Kostbarkeit durch Schwefelblei ersetzten.

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Narde war das feinste und vornehmste Aroma des Alterthums (Hohelied 4, 14 Vulgata). Galen (de fac. simpl. VIII p. 84) nennt die Pflanze νάρδου στάχυς (Nardustachys), entsprechend dem Plinianischen Spica nardi, welches wir in dem Ausdrucke Speik- oder Spikenard für Valeriana celtica wieder finden.

D. scheint sich selbst über die Sache nicht ganz klar gewesen zu sein, so dass die Narde jedenfalls zu den Pflanzen gehört, welche er nach Berichten beschreibt. Auffallender Weise wendet er der Wurzel wenig Aufmerksamkeit zu, da sie doch vorzugsweise der Träger des Aromas sein soll. Arrianus (Exped. Alexandri VI 22) berichtet, dass Alexander auf seinem Zuge viele von den Phönikern gesammelte wohlriechende Nardenwurzeln vorgefunden habe, welche von dem Heere in solcher Menge zertreten wurden, dass die ganze Gegend danach roch.

Theophrast sagt von der Narde nichts, Plinius dagegen (XII 42) handelt ausführlich darüber. Die indische beschreibt er als einen Strauch mit schwerer, dicker, kurzer, schwarzer und obwohl fetter, doch zerbrechlicher Wurzel, die gleich der Cyperuswurzel nach Schimmel riecht und herbe schmeckt. Die Blätter sind klein und stehen dicht. Cacumina in aristas se spargunt ; ideo gemina dote nardi spicas ac folia celebrant, übersetzt Wittstein : „Der oberste Theil (der Wurzel) trägt rundum grannenartige Fäden ; man preist daher vorzüglich zwei Theile an der Pflanze, die ährenähnliche Wurzel und die Blätter."

Die indische Narde ist Valeriana oder Patrinia Jatamansi Jones, die syrische Patrinia scabiosaefolia Fisch. (Valerianaceae). Die erstere Pflanze ist rasenartig, die Wurzel federkieldick oder fingerdick, nach unten viele Fasern, nach oben bis drei Keime treibend, welche sich von Jahr zu Jahr verlängern und dann, von den faserigen braunröthlichen Blattreststielen bedeckt, einem borstigen Schweife gleichen. Die wohlriechende Wurzel mit einem Stengelreste ist im südlichen Asien heutzutage ein berühmtes Mittel. Die gebirgige dunklere indische Narde wird für Valeriana Hardwickii Wall. gehalten. Die Wurzel ist kleinfingerdick, fleischig, nach oben mehrköpfig, wohlriechend. Sie ist in Indien ein geschätztes Arzneimittel.