Kentaureion lepton (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
3.7.1 <κενταύρειον τὸ λεπτὸν ἢ μικρόν>, ὅ τινες λι- μνήσιον καλοῦσιν, ἐπειδὴ ἐνίκμους φιλεῖ τόπους. ἡ πόα ὑπερικῷ καὶ ὀριγάνῳ παραπλήσιος, καυλὸν ἔχουσα ὑπὲρ σπι- θαμήν, γεγωνιωμένον· ἄνθη ἐν τῷ φοινικῷ ὑποπόρφυρα πρὸς τὰ τῆς λυχνίδος, φύλλα μικρά, ὑπομήκη, ὥσπερ πηγάνου, καρ- πὸς πυροῖς ὅμοιος, ῥίζα μικρά, ἄχρηστος, γευομένῳ δὲ ἐμποιεῖ πικρίαν.
3.7.2 αὕτη κοπτομένη χλωρὰ καὶ καταπλασσομένη τραυμάτων ἐστὶ κολλητικὴ καὶ ἀνακαθαρτικὴ ἑλκῶν παλαιῶν καὶ ἀπουλωτική· ἀφεψηθεῖσα δὲ καὶ πινομένη ἄγει κατὰ κοιλίαν χολώδη καὶ παχέα, ἔγκλυσμά τε τὸ ἀφέψημα αὐτῆς ἐπὶ ἰσχιαδικῶν ἁρμό- διον, ἄγον αἷμα καὶ κουφίζον. ὁ δὲ χυλὸς πρός τε τὰ ὀφθαλμικὰ εὔχρηστος, ἀποκαθαίρων τὰ ἐπισκοτοῦντα ταῖς κόραις σὺν μέ- λιτι, καὶ ἐν προσθέτῳ ἐμμήνων ἀγωγὸς καὶ ἐμβρύων· ποθεὶς δὲ ἁρμόζει τοῖς περὶ νεῦρα πάθεσιν ἰδίως.
3.7.3 χυλίζεται δὲ συλλεγομένη ἡ πόα ἐγκύμων σπέρματος καὶ ἀποβρεχομένη ἡμέρας πέντε, εἶτα ἕψεται, ἄχρι ἂν ὑπερέχῃ τὸ ὕδωρ· εἶτα ψυγὲν ὑλίζεται δι' ὀθονίου ῥιφθείσης τῆς πόας καὶ πάλιν ἕψεται μέχρι μελιτώδους συστάσεως. ἔνιοι δὲ χλωρὰν ἐγκύμονα αὐτὴν κόψαντες ἐκθλίβουσι τὸν χυλὸν καὶ βαλόντες εἰς κεραμεοῦν ἀκώνιστον ἀγγεῖον ἐν ἡλίῳ συστρέφουσι, κι- νοῦντες ἀεὶ ξύλῳ καὶ τὸ περιπηγνύμενον ἀποξύοντες καὶ τῷ ὑγρῷ μίσγοντες σκεπάζοντές τε νυκτὸς ἐπιμελῶς· ἡ γὰρ δρό- σος κωλυτικὴ τῆς τῶν ὑγρῶν χυλῶν συστάσεως καθέστηκεν.
3.7.4 ὅσα μὲν οὖν ἐκ ξηρῶν τῶν ῥιζῶν ἢ βοτανῶν χυλίζεται, ἑψόμενα σκευάζεται ὡς ἡ γεντιανή· ὅσα δ' ἐκ φλοιῶν ὑγρῶν ἢ ῥιζῶν ἢ βοτανῶν ἐκθλιβομένων, ἐν ἡλίῳ συστρέφεται, ὡς προεί- ρηται. οὕτως καὶ ἡ θαψία καὶ μανδραγόρας καὶ ὀμφάκιον καὶ τὰ ὅμοια τούτοις χυλίζεται· λύκιον μέντοι καὶ ἀψίνθιον καὶ ὑποκιστὶς καὶ τὰ ὅμοια τούτοις ἑψόμενα συστρέφεται, ὅνπερ τρόπον προείρηται.
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RV: κενταύρειον τὸ μικρόν· οἱ δὲ λιμνήσιον, οἱ δὲ ἐλλεβορίτης, οἱ δὲ ἀμάραντον, προφῆται αἷμα Ἡρακλέους, Ῥωμαῖοι φεβριφούγιαμ, οἱ δὲ ἕρβα μουλτιράδιξ, Δάκοι τούλ- βηλα.
Identifications proposées
- Erythraea centaurium (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- Nom correct : Centaurium erythraea Rafn
Traduction française
Traduction allemande de Berendes
7 (9). Kleines Kentaurion. Erythraea centaurium (Gentianaceae) - Tausendgüldenkraut
Das kleine und zarte Kentaurion, welches Einige Limnesion (Limnaion, Libadion) [1] nennen, weil es feuchte Gegenden liebt [Einige nennen es Helleborites [2], Andere Amarantos [3], Blut des Herakles, die Römer Febrifugia [4], auch Aura multiradix [5], die Dakier Tulbela], ist ein dem Hartheu oder Dosten ähnliches Kraut und hat einen über eine Spanne langen kantigen Stengel, aus roth purpurfarbige, der Nelke ähnliche Blüthen, kleine, längliche, der Raute ähnliche Blätter. Die Samen sind dem Weizen ähnlich. Die Wurzel ist klein, nutzlos, glatt, beim Kosten hat sie Bitterkeit. Grün gestossen verklebt sie (die Pflanze) [6] als Umschlag Wunden, reinigt alte Geschwüre und vernarbt sie. Gekocht und genossen führt sie die galligen und dicken Säfte durch den Stuhlgang ab. Ihre Abkochung ist als Klystier bei Ischias angebracht, da sie das Blut abführt und Erleichterung verschafft. Der Saft ist zu Augenmitteln gut zu gebrauchen, da er mit Honig die Verdunkelungen auf der Pupille vertreibt. Im Zäpfchen befördert er die Menstruation und treibt den Embryo aus; getrunken aber ist er ein spezifisches Mittel bei Nervenleiden. Zur Saftbereitung wird die Pflanze, wenn sie Samen trägt, gesammelt und fünf Tage mit Wasser macerirt, dann wird gekocht, bis das Kraut aus dein Wasser hervorragt. Wenn dieses erkaltet ist, wird es durch Leinen colirt und das Kraut ausgepresst und (die Flüssigkeit) wieder bis zur Honigconsistenz eingekocht. Einige zerstossen die grüne samentragende Pflanze, pressen den Saft ab, geben ihn in ein ungepichtes irdenes Gefäss und dicken ihn unter beständigem Rühren mit einem Holzspatel in der Sonne ein, wobei sie das ringsum Angesetzte stets abschaben und mit der Flüssigkeit mischen; bei Nacht decken sie es vorsichtig zu, denn der Thau stellt sich dem Consistentwerden der flüssigen Säfte hindernd entgegen. Was nun die Saftgewinnung aus den trockenen Wurzeln und Kräutern betrifft, so wird dieselbe durch Kochen bewirkt, wie beim Enzian; was den Saft der ausgepressten frischen Rinden, Wurzeln und Kräuter angeht, so wird er in der Sonne eingeengt, wie angegeben ist. In dieser Weise auch wird bei Thaspsia, Mandragora und bei den unreifen Trauben verfahren; beim Lykion jedoch, beim Wermuth und bei den Hypokistis und den diesen ähnlichen Pflanzen wird der Saft durch Einkochen dargestellt, worüber die Anweisung oben gegeben ist.
- ↑ Bei Späteren bezw. Plinius.
- ↑ Nieswurzähnlich, wegen der abführenden Wirkung.
- ↑ Dasselbe ist auch ein Synonymon für Gnaphalium Stoichas L. (D. IV 57); es ist aber hier wohl auf die lange dauernde Blüthe — unverwelklich — zu beziehen.
- ↑ Das Fieber vertreibend.
- ↑ Herba? multiradix, eine vielwurzelige Pflanze.
- ↑ ἄυτη, dieselbe; da D. vorher die Wurzel als ἄχρηστος, unbrauchbar, bezeichnet, so kann das Folgende nur auf die ganze Pflanze, βοτάνη, bezogen werden.
Commentaires de Berendes
Diese Pflanze ist das andere Centaurium des Plinius XXV 68, mit dem Beinamen Lepton; er macht dann noch eine dritte Art, die er Triorchia nennt, von Triorches, der Bussard, mit Bezug auf die oben angeführte Erzählung des Theophrast.
Erythraea Centaurium L. (Gentianaceae), Tausendgüldenkraut.
Hauptbestandtheile derselben sind ein noch unbekannter Bitterstoff und Erythrocentaurin, eine farblose, krystallinische, am Lichte sich roth färbende Substanz.
Der Name Tausendgüldenkraut (von Centum ?) findet sich schon im Mittelalter für Centaurium majus, Erythraea heisst sie von der rothen (ἐρυθρός) Blüthe.
Sie ist heute noch ein beliebtes Bittermittel.