Bouglôsson (Dioscoride)
|
Sommaire
Texte grec de Wellmann
4.127.1 <βούγλωσσον>· ἔοικε φλόμῳ· φύλλον χαμαιπετὲς τρα- χύ τε καὶ μελάντερον καὶ μικρότερον, ὅμοιον βοὸς γλώσσῃ, ὅπερ καθιέμενον εἰς τὸν οἶνον εὐφρόσυνον δοκεῖ εἶναι.
____________________
RV: βούγλωσσον· προφῆται γόνος αἰλούρου, Ὀσθάνης σαννουχί, Αἰγύπτιοι ἀντουεριμβέσωρ, Ῥωμαῖοι λίγγουα βόβουμ, οἱ δὲ Λευκανοὶ <κορράγω>, Ἄφροι λασουνάφ, Δάκοι βουδάθλα.
Identifications proposées
- Anchusa italica (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- Nom accepté : Anchusa azurea
Traduction française
La buglosse ressemble au bouillon-blanc ; feuille sur le sol, rude et en même temps plus foncée et plus petite, semblable à une langue de boeuf ; macérée dans le vin, elle passe pour euphorisante. (in extenso. - trad. Suzanne Amigues)
Probablement Anchusa azurea Miller (= Anchusa italica Retz.) chez Dioscoride. L'antiquité grécoromaine ne semble pas avoir connu la bourrache. (note Suzanne Amigues)
Traduction allemande de Berendes
126 (128). Ochsenzunge. Anchusa italica (Asperifoliaceae) - Italienische Ochsenzunge
Das Buglosson [1] [die Propheten nennen es Samen des Wiesels, Osthanes Sannuchi, die Aegypter Anton erinbesor, die Römer Longaevum [2], auch Lingua boum [1], Libanis, die Afrikaner Asanaph, die Dakier Budalla] gleicht der Königskerze, hat ein an der Erde liegendes schwarzes, stacheliges, kleineres Blatt, ähnlich einer Ochsenzunge. Dieses in Wein gelegt soll heitere Stimmung bewirken. [Es wächst im flachen Lande und an mässig rauhen Stellen. [3]]
absent de Wellmann
127 (129). Cynoglossum officinale (Compositae) - Gebräuchliche Hundszunge
Das Kynoglosson [1] [Einige nennen es Phyton [2], Andere Kaballation [3], Splenion [4], Skolymos [5], die Römer Linga canis [1], auch Lingua canina [1]], hat dem breitblättrigen Wegerich ähnliche Blätter, sie sind aber schmaler, kleiner und wollig. Es ist stengellos [6], kriecht über die Erde und wächst an sandigen Orten. Die fein gestossenen Blätter mit altem Schweinefett haben die Kraft, Hundsbisse, die Fuchskrankheit und Verbrennungen zu heilen, das gekochte Kraut, mit Wein getrunken, erweicht den Bauch.
- ↑ 1,0, 1,1 et 1,2 Hundszunge.
- ↑ Gewächs.
- ↑ Pferdefutter.
- ↑ Milzkraut.
- ↑ Distel.
- ↑ Im ersten Jahre, die Pflanze ist zweijährig.
Commentaires de Berendes
126 (128). Anchusa italica Retz. (Asperifoliaceae), Italienische Ochzenzunge.
Auch Plinius XXY 81 nennt die Pflanze Euphrosyne, weil sie den Geist aufheitert. Die älteren Botaniker bezogen sie auf Borago, und das lustige Mittelalter drückte dies in dem Vers aus: Ego Borago gaudia semper ago, was Gerardus übersetzt: I Borage bring always courage. Nicolaus Leonicenus (De Plinii erroribus IV 60) machte auf den Irrthum aufmerksam und Brunfelsius erklärte sie zuerst für eine Art Anchusa. Sie ist in Griechenland und Italien heimisch, hat einen ästigen, braunen, steifhaarigen , doldentraubigen Stengel, längliche, am oberen Theile aber eiförmige, zugespitzte, steifhaarige Blätter und kurze Kronenblätter. Unmittelbar hinter den Synonymen im Texte hat die Aldina Folgendes: Γεννᾶται εἰς τόπους ὁμαλοὺς καὶ ἀτμώδεις (ἀμμώδεις ?). Συνάγεται τοῦ ἐν Ἰουλλίῳ μηνί. Φασὶ δὲ πρὸς ῥίγη λυσιτελεῖν· πρὸς μὲν τριταῖον, τοῦ ἔχοντος βουγλώσσου γ' καυλοὺς ὅλην ἀποτριτώσας μετὰ τῶν ῥιζῶν καὶ τοῦ σπέρματος τὴν βοτάνην, δίδου πιεῖν· τοῦ δὲ τέσσαρας ἔχοντος τῷ τεταρταΐζοντι· ἡ δὲ ἕψησις τούτων σὺν οἴνῳ· καὶ πρὸς ἀποστήματά φασιν αὐτὸ χρησιυεύειν. Es wächst in ebenen und dunstigen (sandigen ?) Gegenden, gesammelt wird es im Monat Juli. Es soll gegen Frostschauer helfen; beim dreitägigen Fieber gib die Pflanze, welche drei Stengel Buglosson hat, nachdem du sie ganz sammt Wurzel und Samen zerrieben hast, beim viertägigen die mit vier Stengeln; die Abkochung derselben mit Wein (wirkt ebenso). Auch bei Abscessen soll dasselbe zu gebrauchen sein.
Sprengel hat den ganzen Absatz ausgelassen, weil er offenbar unächt ist. Durchaus fehlerhaft ist εἰς hier mit dem Accusativ statt ἐν mit dem Dativ. Die Bezeichnung ἐν Ἰουλλίῳ μηνί kennt D. nicht, er würde sagen ἐν πυραμήτῳ. Das Wort λυσιτελεῖν kommt sonst nicht bei ihm vor. Die Verwendung gegen Wechselfieber stammt aus Plinius XXV 81, wo er über Cynoglossus handelt, und findet sich bei D. II 152.
127 (129). Man zieht meist Cynoglossum officinale L. (Compositae), Gebräuchliche Hundszunge, hierher, Fraas dagegen Cynogl. pictum Ait., weil es breitere Blätter hat, also eher der sehr kargen Beschreibung des D. entsprechen würde.
Siedler isolirte aus Cynogl. offic. ein Alkaloid in Form einer dicken, erst wasserhellen, später dunkel werdenden, intensiv bitteren, eigenthümlich pelletierinähnlich riechenden Flüssigkeit, die sich in Wasser leicht löst und mit Alkohol, Aether und Chloroform in allen Verhältnissen mischt. Nach Kobert kommt ihm die Kurare-Wirkung zu, Siedler nennt es zum Unterschiede der Cynoglossine früherer Autoren Cynoglossin Riedel.