Kuphi (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
1.25.1 <κῦφι> θυμιάματός ἐστι σκευασία κεχαρισμένη θεοῖς· χρῶνται δὲ αὐτῷ κατακόρως οἱ ἐν Αἰγύπτῳ ἱερεῖς. μείγνυται δὲ καὶ ἀντιδότοις, καὶ ἀσθματικοῖς δίδοται ἐν ποτήμασι. σκευ- ασίαι δὲ αὐτοῦ ἐμφέρονται πλείονες, ἐν αἷς ἐστι καὶ αὕτη· κυπέρου ἡμίξεστον, ἀρκευθίδος ἁδρᾶς τὸ αὐτό, σταφίδος λι- παρᾶς ἐκγεγιγαρτισμένης μνᾶς δεκαδύο, ῥητίνης ἀποκεκαθαρ- μένης μνᾶς πέντε, καλάμου ἀρωματίτου, ἀσπαλάθου, σχοίνου, ἑκάστου μνᾶν μίαν, σμύρνης δραχμὰς δεκαδύο, οἴνου παλαιοῦ
1.25.2 ξέστας ἐννέα, μέλιτος μνᾶς δύο. ἐκγιγαρτίσας τὴν σταφίδα κόψον καὶ λέανον μετὰ τοῦ οἴνου καὶ τῆς σμύρνης καὶ τὰ ἄλλα κόψας καὶ σήσας μεῖξον τούτοις ἔασόν τε συμπιεῖν ἡμέραν μίαν· εἶτα ἑψήσας τὸ μέλι ἄχρι κολλώδους συστάσεως μεῖξον ἐπι- μελῶς τὴν ῥητίνην τετηκυῖαν, εἶτα τὰ λοιπὰ συνανατρίψας ἐπι- μελῶς ἀποτίθεσο εἰς ἀγγεῖον ὀστράκινον.
Identifications proposées
- encens composé utilisé par les Egyptiens en boisson pour nettoyer le corps, et comme onguent (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- (Osbaldeston)
- Ciphi (Ruel, 1552)
Traduction française
Traduction allemande de Berendes
24. Περὶ Κύφεως. Kyphi. Kyphi
Kyphi ist die den Göttern genehmste Räuchermischung, die Priester in Aegypten wenden sie sehr häufig an. Es wird auch den Gegengiften zugemischt und in Tränken den Asthmatikern gegeben. Es werden mehrere Zu- bereitungsarten desselben angegeben, eine davon ist die folgende: (Nimm) ½ Xestes Cyperngras, ebensoviel reife Wachholderbeeren, 12 Minen entkernte saftige Rosinen, 5 Minen gereinigtes Harz, gewürzhaften Kalmus, Aspalathos, Schoinos, von jedem 1 Mine, 12 Drachmen Myrrhe, 9 Xestes alten Wein, 2 Minen Honig. Die Rosinen stosse nach der Entkernung und verarbeite sie mit Wein und Myrrhe und das andere stosse und siebe und mische es dann diesem zu und lasse es einen Tag auf einander einwirken, nachdem du dann den Honig bis zur Leimconsistenz gekocht hast, mische vorsichtig das geschmolzene Harz zu, darauf das Uebrige, nachdem du es sorgfältig gestossen hast und bewahre es in einem irdenen Gefässe auf.
Commentaires de Berendes
Das Kyphi war das berühmteste Räucherrecept des ägyptischen Alterthums. Die Anfertigung geschah in einem besonderen Laboratorium, dem asi-t oder Hun-Zimmer, wie Dümichen diesen Tempelraum nennt und von besonderen Priestern, deren einer (Prophet) während der Arbeit Gebete recitirte. Die beiden hervorragendsten Recepte sind das im grossen Osiris-Texte aus dem Tempel zu Dendera, welches aus zwölf Ingredienzen besteht, und das des Papyrus Ebers (Ein Kyphi-Recept aus dem Pap. Ebers, Zeitschr. f. ägypt. Sprache u. Alterthumsk. 1874, S. 108): Kyphi (Kept) bereitet, um angenehm zu machen, den Geruch des Hauses oder der Kleider :
- ānti šu (Myrrhe, trockene)
- pert sěn (Wachholderbeeren)
- neter sonter (Weihrauch)
- kau (Cyperus)
- chet en thešeps (Mastixzweige)
- šebet (Bockshorn)
- nebat nt tahi (Kalmus von Nordsyrien)
- inekunen (?) t'emten (Rosinen)
- ken niuben (Styraxsaft)
zerstossen, gestalten zu einer Substanz, geben dort ans Feuer. Anders zu machen für die Frauen davon: geben dieses Recept nach Vorschrift dieser mit Honig, kochen, mischen, gestalten zu Kügelchen. Räuchern damit unter ihnen, sodann machen sie Pillen für den Mund aus ihnen, um angenehm zu machen den Geruch des Mundes von ihnen. „Des Mundes" nach Joachim und Ebers (Die Maasse und das Capitel Über die Augenkrankheiten), während v. Oefele (Die nicht pathologische Gynäkologie der alten Aegypter, Inauguraldissertation, 1894) das ro, hierogl. <hiero>D21:Z1s</hiero>, welches jede Oeffnung bezeichnen kann, mit vagina übersetzt in Rücksicht auf die bei den Orientalinnen geübte Pflege der Genitalien. Statt Mundpillen sind es dann Vaginalkugeln. Die kostbare Masse wurde von den Priester-Apothekern in einem besonderen Räucherkasten aus rothem Holz, sati-χet pu ran, aufbewahrt ; er war 3 Palma und 3 Finger (etwa 60 cm) lang und breit.