Kankamon (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
1.24.1 <κάγκαμον> δάκρυόν ἐστι Ἀραβικοῦ ξύλου, σμύρνῃ ποσῶς ἐοικός, βρωμῶδες ἐν τῇ γεύσει, ᾧ θυμιάματι χρῶνται· ὑπο- καπνίζουσι δὲ καὶ τὰ ἱμάτια μετὰ σμύρνης καὶ στύρακος. δύναμιν δὲ ἱστορεῖται ἔχειν ἰσχναντικὴν τῶν καταπιμέλων τριωβόλου πλῆθος πινόμενον σὺν ὕδατι ἢ ὀξυμέλιτι ἐφ' ἱκανὰς ἡμέρας· δίδοται καὶ σπληνικοῖς καὶ ἐπιλημπτικοῖς καὶ ἀσθματι- κοῖς, ἔμμηνά τε ἄγει σὺν μελικράτῳ. καθαίρει δὲ καὶ τὰς ἐν ὀφθαλμοῖς οὐλὰς ταχέως καὶ ἀμβλυωπίας ἰᾶται διεθὲν οἴνῳ, πρός τε μυδήσεις οὔλων καὶ ὀδονταλγίας ὡς οὐδὲν ἕτερον ποιεῖ.
Identifications proposées
- cancamum. cf. arabe kamkām : gomme d'un arbre d'Arabie mal déterminé (André, p. 47)
- Commiphora kataf, Styrax benzoin (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- (Osbaldeston)
- Cancamum (Ruel, 1552)
Traduction française
Traduction allemande de Berendes
23. Περὶ Καγκάμου. Kankamon. Aleurites laccifera (Euphorbiacea) od. Ficus spec. (Artocarpeae) od. Butea frondosa (Papilionacea) - Milchsaft, entstanden durch Stich der Schildlaus (Coccus lacca)
Das Kankamon ist die Thräne eines arabischen Baumes, in gewisser Weise der Myrrhe ähnlich, von widrigem Geschmack, welche man als ein Räuchermittel verwendet; man räuchert nämlich die Kleider damit zugleich mit Myrrhe und Styrax. Es soll eine die Fetten abmagernde Kraft haben, wenn es in der Menge von 3 Obolen mit Wasser oder Sauerhonig einige Tage hindurch genossen wird. Es wird auch an der Leber und an Epilepsie Leidenden und Asthmatikern gegeben; ferner befördert es mit Honigwasser die Menstruation, vertreibt rasch die Narben in den Augen und heilt mit Wein behandelt die Schwachsichtigkeit. Gegen Zahnfleischfäule und Zahnschmerzen wirkt es wie kein anderes Mittel.
Commentaires de Berendes
Bei Theophrast und Galen finden wir über Kankamon nichts, bei Plinius nur, dass es neben Tarum durch das Gebiet der nabathäischen Troglodyten eingeführt werde. Sprengel versucht die Identificirung der Droge durch Vermittelung des Arabischen. Rhazes hat nämlich dafür den Namen Lakh und sagt, der Baum, aus dem es fliesse, gleiche der Sorbus domestica. Avicenna berichtet vom Lakh dasselbe wie vom Kankehar oder Kankeham, dem arabisirten κάγκαμον. Weiter sagt Sprengel, in Afrika wachse ein der Sorbus domestica ähnlicher Baum, Amyris Kataf Forsk., welcher zur Regenzeit ein rothes, wohlriechendes Pulver ausschwitze, das die Frauen sich auf das Haupt streueten. Das Holz davon diene in Aegypten dazu, um mit seinem Rauch die irdenen Wasserkrüge zu imprägniren. Das Gummi habe abführende, also entfettende Wirkung und befördere die Menstruation.
Die Schriftsteller des 16. Jahrhunderts hielten, den Arabern folgend, das Kankamon für Lacca; diese entsteht aber durch den Stich der Schildlaus, Coccus Lacca, in die jungen Zweige von Aleurites laccifera Willd. (Euphorbiaceae), von verschiedenen Ficus-Arten (Artocarpeae), Butea frondosa Roxbg. (Papilionaceae) und anderen Bäumen Ostindiens, indem der Milchsaft ausfliesst und erhärtet (Lacca in granis und in baculis). Das Product wurde früher gegen Krankheiten der Mundhöhle und des Zahnfleisches gebraucht. Auf glühende Kohlen geworfen riecht es etwas angenehm.