Krithê (Dioscoride)

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puros
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
zuthos


Texte grec de Wellmann

2.86.1 <κριθὴ> δὲ ἀρίστη ἡ λευκὴ καὶ καθαρά, ἀτροφωτέρα δὲ πυροῦ· τοῦ μέντοι γινομένου ἐξ αὐτῆς ἀλφίτου ἡ πτισάνη τρο- φιμωτέρα διὰ τὴν ἐν τῇ ἑψήσει χύλωσιν, ποιοῦσα πρὸς τὰς δριμύτητας καὶ τὰς περὶ ἀρτηρίαν τραχύτητας καὶ ἑλκώσεις, πρὸς ἃς καὶ ἡ πυρίνη πτισάνη ἁρμόζει, τροφιμωτέρα καὶ οὐρη- τικωτέρα οὖσα· κατασπᾷ δὲ καὶ γάλα συνεψηθεῖσα μαράθου σπέρματι καὶ ῥοφουμένη. ἔστι δὲ ἡ κριθὴ οὐρητική, σμηκτική,

2.86.2 φυσώδης, κακοστόμαχος, συμπεπτικὴ οἰδημάτων. διαφορεῖ δὲ τὸ ἐξ αὐτῆς ἄλευρον μετὰ σύκων καὶ μελικράτου ἑψηθὲν οἰδή- ματα καὶ φλεγμονάς, συμπέσσει δὲ τὰς σκληρίας μετὰ πίσσης καὶ ῥητίνης καὶ περιστερᾶς κόπρου, σὺν μελιλώτῳ δὲ καὶ κω- δίαις <μήκωνος> ἀνωδυνίαν παρέχει τοῖς πλευρὰν ἀλγοῦσι. καταπλάσσεται δὲ καὶ πρὸς ἐμπνευματώσεις ἐντέρων μετὰ λινο- σπέρμου καὶ τήλεως καὶ πηγάνου, μετὰ πίσσης δὲ ὑγρᾶς καὶ κηροῦ καὶ οὔρου παιδὸς ἀφθόρου καὶ ἐλαίου χοιράδας ἐκπέττει. σὺν μυρσίνῃ δὲ ἢ οἴνῳ ἢ ἀχράσιν ἢ βάτῳ ἢ σιδίοις κοιλίας ῥεύματα ἵστησι, σὺν κυδωνίῳ δὲ ἢ ὄξει ποδαγρικὰς φλεγμονὰς

2.86.3 ὠφελεῖ. ἑψηθὲν δὲ μετ' ὄξους δριμέως, ὃν τρόπον ὠμὴ λύσις, καὶ θερμὸν ἐπιτιθέμενον λέπρας ὑγιάζει. χυλωθὲν δὲ σὺν ὕδατι τὸ ἄλευρον ἑψηθέν τε σὺν πίσσῃ καὶ ἐλαίῳ ἐστὶ πυο- ποιόν, σὺν ὄξει δὲ χυλωθὲν καὶ ἑψηθὲν μετὰ πίσσης πρὸς τὰ τῶν ἄρθρων ῥεύματα ἁρμόζει. τὸ δὲ ἐξ αὐτῶν ἄλφιτον κοιλίας σταλτικὸν καὶ φλεγμονῶν πραυντικόν.

Identifications proposées

  • Hordeum (Beck)
  • (Aufmesser)
  • (Berendes)
  • (García Valdés)

Traduction française

décoction de gruau d'orge... farine (crue) d'orge

Traduction allemande de Berendes

108. Gerste. Hordeum vulgare, distichon, hexastichon - Gerstensorten

Cap. 108. Die beste Gerste ist weiss und rein, besitzt aber weniger Nährkraft als der Weizen ; die aber aus seiner Grütze bereitete Ptisane ist nahrhafter wegen des beim Kochen gebildeten Schleimes. Sie ist wirksam gegen Schärfe, gegen Rauheit und Geschwüre der Luftröre gegen die auch die Weizenptisane als mehr nahrhaft und harntreibend heilsam ist. Sie befördert, mit Fenchelsamen gekocht und geschlürft, die Milchabsonderung, treibt den Harn, macht geschmeidig, treibt die Blähungen, ist dem Magen nicht zuträglich und reift die Oedeme. [Mache die Ptisane auf folgende Weise : Befreie die Gerste von den Hülsen, trockne sie in der Sonne, enthülse dann wieder und trockne. Wenn du sie zum Aufbewahren wegsetzest, streue den beim Enthülsen erhaltenen Abfall darüber, denn es wird sie erhalten, weil die Ptisane feucht genommen nahrhafter ist. Das Wasser (dazu) beträgt das Zehnfache der Gerste ; streue auch unzerriebenes Salz dazu]. Das Gerstenmehl, mit Feigen und Honigmeth gekocht, zertheilt Eitergeschwüre und Geschwülste, es bringt ferner mit Pech, Harz und Taubenmist Verhärtungen zur Reife. Mit Steinklee hilft es bei Kopf- und Brustschmerzen; mit Leinsamen, Bockshorn(mehl) und Raute dient es als Umschlag bei Aufblähen der Eingeweide. Mit Theer, Wachs, dem Urin eines unschuldigen Knaben und Oel reift es Drüsen. Mit Myrrhe oder Wein, wilden Birnen, Brombeer oder Granatapfelschalen stellt es den Bauchfluss. Mit Quitten oder Essig hilft es bei Podagraanschwellungen. Mit scharfem Essig gekocht auf dieselbe Weise wie die Omelysis, und warm aufgelegt heilt es Aussatz. Der mit Wasser aus dem Mehle bereitete und mit Pech und Oel gekochte Schleim bildet Eiter [1]. Mit Essig zu Schleim gemacht und mit Pech gekocht ist es bei Gelenkflüssen angebracht. Die aus der Gerste bereiteten Graupen stellen den Bauch und lindern Entzündungen.

  1. Bis zur aseptischen Wundbehandlung liess man den Heilungsprocess durch Eiterung verlaufen; man unterschied dabei den gelben, guten und den dunklen, bösen Eiter, Pus bonum und Pus malum.

Commentaires de Berendes

1) Die Gerste, welche unter den Cerealien bei den Hippokratikern die erste Stelle einnahm, hat bei D. diesen Vorzug nicht, immerhin ist sie aber ein sehr geschätztes Rohmaterial. Die Griechen kannten und gebrauchten mehrere Arten Gerste, nämlich κριθὴ τριμήνη oder δίστοιχος, Hordeum vulgare L., H. distichon L., ἀχιλλείδης, Achillesgerste, vielleicht H. hexastichon L. Das wichtigste Gerstenpräparat ist die Ptisane, unser Haferschleim. Die im Text angegebene Vorschrift dazu ist so mangelhaft, dass sie sicher nicht von D. herrührt. Zu ihrer Darstellung wurde die Gerste nach wiederholtem Einweichen in Wasser und Trocknen an der Sonne im Mörser zerstossen und dann unter Zusatz von etwas Salz mit der zehnfachen Menge Wasser tüchtig gekocht. So bildete sie die nahrhafte Ptisane, πτισάνη παχεῖα, während sie nach der Colatur, also von der Grütze befreit, als πτισάνης χυλός bezeichnet wurde.

Ein leichteres Getränk erhielt man durch Maceration der geschrotenen, rohen oder gerösteten Gerste mit Wasser, das κρίθινον (Krithinon). Ein stärkender Mischtrank, κυκεών (Kykeon), wurde aus Gerstenmehl von der Consistenz unseres Roggenbreis gekocht, dem auch andere Substanzen, als Wein, Honig, Milch, Zwiebeln, Käse u. dgl. zugesetzt wurden. Ihn kannte schon Homer (II. XI 624; Od. X 384, 290). (Hippocr., De dieta II 5.) Weiter wurde aus Gerstenmehl die μάζα, Polenta, eine Art Teig gemacht, welcher durch Eintauchen in süssen Wein schmackhafter und zuträglicher wurde. Alphiton, ἄλφιτον ist hier der Name für die Grütze oder Graupen, er bezeichnet aber auch eine Polenta aus geröstetem Gerstenmehl. Nach Plinius XVIII 72 wurden die gerösteten Gerstenkörner mit Wasser angefeuchtet, die Nacht über stehen gelassen und am folgenden Tage zwischen Steinen gemahlen. Zu 20 Pfund des Mehls wurden 3 Pfund Leinsamen, 1/2 Pfund Koriander und 1 Becher (4 Drachmen) Salz gesetzt. Alles wurde dann gemischt, gedörrt und auf der Mühle gemahlen; zu längerer Aufbewahrung wurde es in Krüge gegeben. Wurde die Gerste roh angewandt, so hiess das Mehl Omelysis, ὠμή λύσις, rohe Linderung.

Das Gerstenbrod der Vorfahren hält Plinius gut genug für das Vieh.