Kolkhikon (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
4.83.1 <Κολχικόν>· οἱ δὲ βολβὸν ἄγριον, οἱ δὲ ἐφήμερον καλοῦσι. λήγοντος τοῦ φθινοπώρου ἀνίησιν ἄνθος λευκόν, ὅμοιον κρόκου ἄνθει, ὕστερον δὲ τὰ φύλλα φέρει βολβῷ παραπλήσια, λιπα- ρώτερα <δέ>, καυλὸν σπιθαμιαῖον, καρπὸν ἔχοντα πυρρόν, ῥίζαν φλοιὸν ἔχουσαν ἔγκιρρον ἐν τῷ μέλανι, ἥτις λεπιζομένη λευκὴ καὶ ἁπαλὴ καὶ γλυκεῖα καὶ ὀποῦ μεστὴ εὑρίσκεται· ἔχει δὲ ὁ
4.83.2 βολβὸς διάφυσιν μέσην, καθ' ἣν τὸ ἄνθος ἀφίησι. γεννᾶται δὲ πλείστη ἐν Κόλχοις καὶ ἐν τῇ Μεσσηνίᾳ. βρωθεῖσα δὲ κτείνει κατὰ πνιγμὸν ὁμοίως <τοῖς> μύκησιν. ἀνεγράψαμεν δὲ αὐτήν, ἵνα μὴ λάθῃ βρωθεῖσα ἀντὶ βολβοῦ· παραδόξως γάρ ἐστιν ἐπακτικὴ διὰ τὴν ἡδονὴν τοῖς ἀπείροις. βοηθεῖ δὲ τοῖς φαγοῦσιν ὅσα καὶ τοῖς μύκησι, καὶ γάλα δὲ βόειον πινόμενον, ὥσθ' ὅταν παρῇ τοῦτο, μηδενὸς ἄλλου δεῖ- σθαι βοηθήματος.
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RV: ἐφήμερον· οἱ δὲ Κολχικόν, οἱ δὲ βολβὸν ἄγριον καλοῦσιν, Ῥωμαῖοι βούλβους ἀγρέστις.
Identifications proposées
- Colchicum sp. (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- Colchicum autumnale dans le Nord, Colchicum spp. dans le Sud (Amigues)
Traduction française
on porte secours à ceux qui en ont mangé... en leur faisant boire du lait de vache, de sorte que lorsqu'on en a sous la main, point n'est besoin d'autre remède. (trad. Suzanne Amigues)
Traduction allemande de Berendes
84. Zeitlose. Colchicum autumnale (Melanthaceae) - Herbstzeitlose
Das Kolchikon - Einige nennen es Ephemeron, Andere wilde Zwiebel [die Römer Ackerzwiebel] treibt im Spätherbst eine weissliche, der des Safran ähnliche Blüthe, später entwickelt es die Blätter, welche denen der Zwiebel ähnlich, aber fetter sind. Der Stengel ist eine Spanne lang und trägt eine rothbraune Frucht, die Wurzel hat eine schwärzlichgelbe Rinde, abgeschält findet man sie weiss, zart, saftreich und süss. Die Zwiebel hat in der Mitte einen Spalt, aus dem sie die Blüthe treibt. Sie wächst am meisten in Messenien [1] und Kolchis. Genossen tödtet sie durch Erstickung ähnlich wie die Pilze. Wir haben dieselbe aber beschrieben, damit sie nicht unversehens statt der Küchenzwiebel gegessen werde, denn wunderbar lockt sie die Unerfahrenen durch ihre Süsse an. Gegen den Genuss helfen dieselben Mittel wie gegen den Genuss von Pilzen, ferner das Trinken von Kuhmilch, so dass, wenn diese bei der Hand ist, es keines anderen Mittels bedarf.
- ↑ Eine Landschaft im südwestlichen Peloponnes; Salmasius vermuthet ἐν Μυσίᾳ statt ἐν Μεσσηνίᾳ, aber warum, da die Pflanze ja in Griechenland sich findet. Den Namen hat sie von der Landschaft Kolchis. Theophrast kennt die Bezeichnung κολχικόν nicht, man vermuthet, es sei das (Hist. pl. IX 16, 6) ohne jede Beschreibung genannte Ephemeron, aber nur aus dem einzigen Grunde, weil es ein Synonym zu Kolchikon ist: „denn es sei ein anderes Würzelchen, welches am selben Tage (ἐφήμερον) tödte; dieses habe ein Kraut wie Nieswurz oder Trespe, es sei Allen bekannt". Jedenfalls berichtet Theophrast nach Hörensagen.
Commentaires de Berendes
Colchicum autumnale L. (Melanthaceae), Herbstzeitlose der meisten Autoren; Fraas zieht aber Colchicum variegatum L. hierher, theils wegen der weisslichen Blüthe, theils wegen der Heimath Messenien, da C. autumn. sich in Griechenland diesseits des Spercheios (Hellada, Fluss im nördlichen Griechenland) nur selten findet und dann erst in bedeutender Höhe, während C. varieg. auf allen Xirobunen von 800 m Höhe an vorkommt.
Die Knollen orientalischer Colchicum-Arten fanden schon im frühen Mittelalter (selbst Alexander v. Tralles verordnete sie bereits) als Hermodactyli arzneiliche Verwendung, da man das einheimische Colchicum als Giftpflanze verabscheute.
Der in den Knollen und besonders im Samen enthaltene wirksame Bestandtheil ist das Colchicin, eine gelblichweisse oder gelbliche, amorphe, gummiartige, bittere, in Wasser, Alkohol und Chloroform leicht lösliche Masse mit drastisch giftiger Wirkung.
Die braunen Samen werden in der Tinctur als diuretisches und als specifisches Mittel gegen Gicht und Rheumatismus angewandt.