Diktamnon (Dioscoride)

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glêkhôn
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
elelisphakon


Texte grec de Wellmann

3.32.1 <δίκταμνον>, ὃ καλοῦσί τινες γλήχωνα ἀγρίαν, οἱ δὲ βαίτιον. πόα ἐστὶ Κρητική, δριμεῖα λίαν, ὁμοία γλήχωνι, μείζω δὲ καὶ γναφαλοειδῆ τὰ φύλλα ἔχει καὶ ἐριώδη τινὰ ἐπίφυσιν· οὔτε δὲ ἄνθος οὔτε καρπὸν φέρει. ποιεῖ δ' ἅπαντα, ὅσα καὶ ἡ ἥμερος γλήχων, ἐνεργεστέρα δὲ πολλῷ· οὐ μόνον γὰρ πινομένη ἀλλὰ καὶ προστιθεμένη καὶ ὑποθυμιωμένη τὰ τεθνηκότα ἔμβρυα ἐκτινάσσει. φασὶ δὲ καὶ τὰς αἶγας ἐν Κρήτῃ, ἐπειδὰν τοξευθῶσι, νεμηθείσας τὴν πόαν ἐκβάλλειν τὰ τοξεύματα.

3.32.2 τὸ δὲ ψευδοδίκταμνον καλούμενον φύεται <μὲν> ἐν πολλοῖς τόποις, ἐμφερὲς δὲ τῷ πρὸ αὐτοῦ, ἔλαττον δὲ καὶ ἧττον δριμύ. ποιεῖ δὲ τὰ αὐτὰ τῷ δικτάμνῳ, οὐχ ὁμοίως ἐνεργοῦν. φέρεται δὲ καὶ ἀπὸ Κρήτης ἕτερον εἶδος δικτάμνου, φύλ- λοις ἐοικὸς σισυμβρίου, κλωσὶ δὲ μεῖζον, ἐφ' ὧν ἄνθος ὀρι- γάνῳ ἀγρίῳ ἐοικός, μέλαν, μαλακόν· ὀσμὴ δὲ τῶν φύλλων με- ταξὺ σισυμβρίου καὶ ἐλελισφάκου, ἡδίστη. ποιεῖ δὲ πρὸς ὅσα καὶ ἡ πρὸ αὐτῆς, ἧσσον πληκτικὴ ὑπάρ- χουσα· μείγνυται δὲ καὶ ἐμπλάστροις θηριακαῖς.

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RV: δίκταμνοντίκταμνον· οἱ δὲ βελουλκός, οἱ δὲ Ἀρτεμιδήιον, οἱ δὲ Κρητική, οἱ δὲ ἐφήμερον, οἱ δὲ Ἰδαία, οἱ δὲ ὠκυτόκος, οἱ δὲ δορκάδιον, οἱ δὲ ἐκβόλιον, Ῥωμαῖοι οὐστιλάγω ῥούστικα, τινὲς δὲ καλοῦσιν αὐτὴν γλήχωνα ἀγρίαν, οἱ δὲ βαίτιον.

RV: ψευδοδίκταμνον· οἱ δὲ ἐλελίσφακον, οἱ δὲ βήκιον, προφῆται κυνοκεφαλοειδής, Ῥωμαῖοι σάλβιαμ.

RV: δίκταμνον ἄλλο· οἱ δὲ ἐφήμερον, οἱ δὲ Ἰδαία, Ῥω- μαῖοι οὐστιλάγω.

Identifications proposées

  • Origanum dictamnus (Beck)
  • (Aufmesser)
  • (Berendes)
  • (García Valdés)
  • Origanum dictamnus ; faux-dictame : Ballota pseudodictamnus > Pseudodictamnus mediterraneus ; autre dictamne : Ballota acetabulosa > Pseudodictamnus acetabulosus (Amigues)

Traduction française

Le diktamnon, appelé parfois glêkhôn sauvage (pouliot) ou baition... ne produit ni fleur ni fruit.

autre dictamne : Il se prête aux mêmes emplois que le précédent, avec moins d'énergie.

Traduction allemande de Berendes

34 (37). Diptam. Origanum dictamnus (Labiatae) - Aechter Diptam Marrubium pseudodictamnus (Labiatae) - Pseudodictam Marrubium acetabulosum (Labiatae) - Mastixdictam

Der Diktamnos, welchen Einige wilden Polei nennen [Andere Embaktron, Beluakos [1], Artemidion [2], den kretischen, Ephemeron [3], Eldia, Belotokos [4], Dorkidion [5], Eibunion, die Römer Ustilago rustica] ist eine Pflanze Kretas, sehr scharf, dem Polei ähnlich, hat aber grössere und wollige Blätter und einen eigenen wolligen Auswuchs, trägt aber weder Blüthe noch Frucht. Er hat aber in Allem dieselbe Wirkung wie der gebaute Polei, nur viel kräftiger; denn nicht allein getrunken, sondern auch im Zäpfchen und in der Räucherung wirft er den todten Fötus heraus. Man sagt, dass die Ziegen auf Kreta, wenn sie von einem Pfeile getroffen sind und dieses Kraut fressen, das Geschoss herauswerfen. Auch der Saft desselben hat reinigende Kraft, sei es, dass er eingestrichen oder mit Gerstenmehl eingerieben wird. Als Umschlag heilt die Pflanze unter den Füssen oder am übrigen Körper eingedrungene Splitter. Sie ist auch bei Milzleiden wirksam, denn sie verkleinert die Milz. Man sammelt sie im Sommer und Herbst. Der Genuss der Wurzel erwärmt, beschleunigt auch die Geburt. Ihr Saft, mit Wein getrunken, hilft gegen den Biss giftiger Thiere. Die Pflanze hat eine solche Kraft, dass ihr Geruch schon giftige wilde Thiere verscheucht und ihre Berührung sie tödtet. Wenn ihr Saft auf eine Speerwunde oder auf eine Giftbisswunde getröpfelt und zu dem Auftröpfeln auch innerlich genommen wird, vo macht er schnell gesund.

(38.)

Der sogen. Pseudodiptam wächst in vielen Gegenden, er ist wohl dem vorgenannten ähnlich, aber weniger scharf. Er hat auch dieselbe Wirkung wie der Diptam, aber nicht in gleicher Stärke.

(39.)

Von Kreta wird noch eine andere Art Diktamnos gebracht; sie hat Blätter wie die Wasserminze, aber grössere Zweige, an deren Spitze eine Blüthe wie beim wilden Dosten, dunkel und weicht. Der Geruch der Blätter ist sehr angenehm, steht in der Mitte zwischen dem der Wasserminze und des Salbei. In der Wirkung kommt sie mit dem vorgenannten überein, erweist sich aber weniger betäubend. Sie wird den Pflastern und den Arzneien gegen den Biss giftigier Thiere zugemischt.

  1. von βέλος und ἄκος, Heilmittel gegen Pfeile.
  2. Artemispflanze. Artemis, die Göttin der Jagd, verwundete mit Pfeilen, heilte aber auch solche Wunden.
  3. Vgl. D. IV 85.
  4. Von βέλος und τόκος, pfeilrasch die Geburt machend.
  5. Rehkitzchen, vielleicht von der wolligen Gestalt der Pflanze oder von der hübschen Blüthe.

Commentaires de Berendes

34 (37). Theophrast beschreibt den Diktamnos (Hist. pl. IX 16, 1) sehr kurz, sagt nichts von einer fehlenden Blüthe und Frucht, wohl aber, dass man nur die Blätter verwendet, nicht aber die Zweige und die Frucht. Plinius XV 92 dagegen schreibt: Sie (die Pflanze) hat sehr dünne Aeste, weder Stengel, Blüthe, noch Samen.

D. hat jedenfalls ebenso wie Plinius die Pflanze, welche nur auf Kreta wächst — in Norditalien zieht man sie nach Lenz in Töpfen —, nie gesehen, so dass er ein Fehlen von Blüthe und Frucht nur nach Berichten angenommen hat. Sie hat eine holzige Wurzel, röthliche Stengel mit gegenständigen wollig-filzigen Zweigen und eben solchen rundlichen, 2,5 cm langen, ganzrandigen, beiderseits dicht weisslich überzogenen Blättern von kräftigem Geruch und scharfem Geschmack. Der Blüthenstand ist ährenförmig, der Kelch kahl, gestreift, die Krone röhrig, purpurfarben. Auch in Griechenland kommt sie vor.

Die Pflanze wurde im Alterthum wegen der ihr zugeschriebenen wunderbaren Kräfte sehr geschätzt. Schon zur Zeit des Cordus war sie selten oder gar nicht mehr zu haben, statt ihrer wurde in den Officinen Dictmnnus albus L. (Labiatae), Weisser Diptam, substituirt. Die Wurzel ist lange als Radix Dictamni sive Fraxinellae officinell gewesen. (Vgl. Bauhin et Cherler lib. XXVIII p. 253.)

Die Pflanze des D. ist Origanum Dictamnus L. (Labiatae), Aechter Diptam.

34 (38). Marrubium Pseudodictamnus L. (Labiatae), Pseudodiptam, im östlichen Theile Griechenlands sehr gemein. Ein bis 1 m hoher, mit einem dichten, weisslichen Filz überzogener Strauch mit undeutlich-vierseitigen Aesten und gestielten Blättern, in fast allen Blattachseln stehen Wirtel. Die Deckblätter sind theils spatelig, theils lineal; zwischen den grösseren breit-eirunden Kelchzähnen stehen fünf ganz kleine. Die Krone ist lilaroth, der Helm kurz-zweispaltig. In Griechenland und Kandia.

34 (39). Marrubium acetabulosum L. (Labiatae), oder nach Sprengel wegen der zupassenden dunklen Blüthe und des angenehmen Geruches Thymus mastichina L. (Labiatae), Mastixthymian; es ist ein kleiner Strauch auf Bergen und Felsen im südlichen Europa und Nordafrika mit einem starken, mastixähnlichen Gerüche. Die Aestchen sind in der Jugend weichhaarig, die Blätter breit, stumpf, dicklich, in den Blattstiel verschmälert, drüsig punktirt. Die Blüthenwirtel bilden eine Aehre; die Deckblätter sind oval und wimperig, der Kelch ist weisslich-wollig, die Krone weiss, durchscheinend punktirt, die obere Lippe kurz und stumpf, die Röhre kleiner als der Kelch.