Aigeiros (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
1.83.1 <αἰγείρου> τὰ φύλλα μετ' ὄξους καταπλαττόμενα ποδα- γρικὰς ὀδύνας ὠφελεῖ. ἡ δὲ ἐξ αὐτῆς ῥητίνη μείγνυται μαλάγ- μασιν. ὁ δὲ καρπὸς μετ' ὄξους πινόμενος ἐπιλημπτικοὺς ἱστο- ρεῖται ὠφελεῖν. λέγεται δ' ὅτι τὸ ἐξ αὐτῶν δάκρυον κατὰ τὸν Ἠριδανὸν ποταμὸν καταχεόμενον πήγνυσθαι καὶ γίνεσθαι τὸ καλούμενον ἤλεκτρον, ὑπ' ἐνίων δὲ χρυσοφόρον, εὐῶδες ἐν τῇ παρατρίψει καὶ χρυσοειδὲς τῷ χρώματι, ὅπερ πινόμενον λεῖον στομάχου καὶ κοιλίας ῥεῦμα ἵστησι.
Identifications proposées
- Populus nigra (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- Populus nigra (García Valdés)
Traduction française
Traduction allemande de Berendes
Chez berendes, cette notice apparaît avant makir.
110. Περὶ Αἰγείρου. Schwarzpappel. Populus nigra (Salicaceae) - Schwarzpappel
Die Blätter der Schwarzpappel mit Essig aufgelegt helfen bei Podagraschmerzen. Das Harz derselben wird Salben zugemischt. Die Frucht mit Essig getrunken hilft denen an Epilepsie Leidenden. Es wird erzählt, dass die Thräne, welche am Fluss Eridanos [1] aus ihr quillt, erhärte und zu dem sogen. Bernstein werde, der bei einigen auch Chrysophoron heisst. Beim Reiben ist sie wohlriechend und hat eine goldige Farbe; wird sie fein gerieben getrunken, so wirkt sie gegen Dysenterie und Bauchfluss.
Commentaires de Berendes
- ↑ Eridanos ist der mythische Name für einen Fluss im äussersten Nordwesten Europas, später übertrug man ihn auf den Po, auf die Rhone, den Rhein und zuletzt gar auf die Radaune bei Danzig.
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Plinius XXXVII 44 bemerkt, dass der Po (Padus) mit in das Märchen verflochten sei, habe keinen anderen Grund, als weil noch heute die Bauernweiber jenseits des Po den Bernstein in Schnüren als Schmuck und als Medicament um den Hals trügen. Nach anderer Lesart hatten die Kaufleute aus Concurrenzrücksichten die Elektriden, die bernsteinliefernden Inseln, in das Adriatische Meer, nahe bei der Mündung des Po, verlegt. Plinius XVII 242 sagt, die weisse Pappel gehe zuweilen in die schwarze über.
Die Schwarzpappel, Populus nigra L., unterscheidet sich von der weissen Art dadurch, dass die fast deltaförmigen Blätter auf der Unterseite grün sind, bei der Weisspappel haben die mehr herzförmigen rundlichen Blätter auf der Unterseite einen mehr oder weniger graufilzigen Ueberzug. Die Blattknospen sind bei jener harzig-klebrig, bei dieser weisslich bezogen. Auch diese war dem Herakles heilig.
Die Abkunft des Bernsteins von der Pappel wird auf eine Fabel zurückgeführt, die uns Plinius XXXVII 43 erzählt : Die Schwestern des vom Blitze erschlagenen Phaëthon seien durch das viele Weinen in Pappeln verwandelt und als ihre Thränen flösse noch alle Jahre neben dem Flusse Eridanus der Bernstein, welcher deshalb Electron heisse, weil die Sonne den Namen Elector führe.
Electron war ursprünglich der Name für eine Mischung aus vier Theilen Gold und einem Theil Silber (Plin. XXIII 80). Als man später den Bernstein durch die Phöniker kennen lernte, mag gleiche Farbe und gleiche Werthschätzung den Grund abgegeben haben, dem Bernstein denselben Namen beizulegen. Plinius nennt eine Sorte Goldbernstein, Chryselectron, der Morgens am schönsten aussieht und äusserst feuergefährlich ist.
Von der Weisspappel war früher die (salicinhaltige) Rinde, Cortex Populi officinell, von beiden, besonders von der Schwarzpappel, gebraucht man bis in die neueste Zeit die Knospen, Gemmae Populi, namentlich zur Bereitung von Unguentum populneum.