Môlu (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
3.47.1 <μῶλυ>· τὰ μὲν φύλλα ἔχει ἀγρώστει ὅμοια, πλατύτερα δέ, ἐπὶ γῆν <κλώμενα>, ἄνθη <δὲ> λευκοΐοις παραπλήσια, γα- λακτόχροα, ἥσσονα δὲ πρὸς τὰ τοῦ ἴου, καυλὸν δὲ λεπτόν, πή- χεων τεσσάρων· ἐπ' ἄκρου δὲ ἔπεστιν ὡσεὶ σκορδοειδές τι· ῥίζα δὲ μικρά, βολβοειδής. αὕτη σφόδρα ἀγαθὴ πρὸς ὑστέρας ἀναστομώσεις τετριμ- μένη καὶ μετ' αἰρίνου ἀλεύρου προστιθεμένη ἐν πεσσῷ.
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RV: μῶλυ· οἱ δὲ λευκόϊον ἄγριον καλοῦσιν.
Identifications proposées
- Allium nigrum (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- Leucojum aestivum (Amigues)
Traduction française
Le molu a les feuilles semblables à celles du chiendent, mais plus larges, retombantes, des fleurs assez voisines de celles des perce-neige (leukoion), couleur de lait, mais plus petites que celles du perce-neige, une tige grêle, de quatre coudées, surmontée à l'extrémité comme qui dirait de quelque chose qui rappelle l'ail ; la racine est petite, bulbeuse - (ou : semblable à celle d'un muscari) -. Celle-ci, broyée et appliquée en pessaire avec de la farine d'ivraie, est très bonne pour les matrices béantes. (in extenso. - (trad. Suzanne Amigues)
RV : Molu : on l'appelle aussi "perce-neige sauvage". (trad. Suzanne Amigues)
Traduction allemande de Berendes
Das Moly [Einige nennen es wilde Levkoje] hat grasähnliche über den Boden gestreckte Blätter, der Levkoje ähnliche milchfarbige Blüten, kleiner aber als die des Veilchens, einen zarten, vier Ellen hohen Stengel; an dessen Spitze befindet sich ein Gebilde wie beim Knoblauch. Die Wurzel ist klein, zwiebelartig, sie ist sehr gut gegen Verengung der Gebärmutter, wenn sie mit Irissalbe zerrieben und im Zäpfchen eingelegt wird.
Commentaires de Berendes
Theophrast sagt (Hist. pl. IX, 15, 7) vom Moly : "Es wächst bei Pheneos (Stadt in Arkadien) und am Kyllene (das höchste Gebirge im Peloponnes, auch eine Stadt in Elis), es soll dem ähnlich sein, dessen Homer Erwähnung thut, hat eine runde zwiebelartige Wurzel und ein Blatt wie die Meerzwiebel, es dient gegen Gifte und magische Betrügereien."
Die Identificirung des Moly hat eine reichhaltige Literatur hervorgerufen. Einige wollen daaselbe für Peganum Harmala nebmen, mit Bezug auf die Stelle bei Hippokrates, De dieta II 26 : πήγανον... καὶ πρὸς τὰ φάρμακα τὰ βλαφαρὰ ὠφέλιμον, das Peganon... wirksam gegen die verderblichen Mittel. Andere haben es für Allium nigrum L. oder als eine eigene Art für Allium Moly Boerh. gebalten. Ob Homer eine wirkliche Pflanze unter seinem Moly verstanden hat, oder ob es nicht vielmehr ein abstracter Begriff für Abwehrmittel, abgeleitet von μωλύω ist, lässt sich schwer entscheiden. Für letztere Ansicht sprechen die Verse Ovid's (Metamorph. XIV 291), welche es geradezu auf die Götter beziehen :
- Pacifer huic florem Cyllenius dederat album,
- Moly vocant superi, nigra radice tenetur.
- (Weiss verlieh ihm die Blüthe der Friedensgott vom Cyllene,
- Moly heissen's die Hohen, schwarz ist die haftende Wurzel.)
Fraas zieht Allium magicum L. (Liliaceae) hierher, da die starke Wurzel und die Höhe stimmen, in der Voraussetzung, dass es weiss blüht. Die Angabe des 4 Ellen (1,5 m) hohen Stengels hat viele Autoren stutzig gemacht, sie haben deshalb statt πήχεων, Ellen, παλαιστῶν, Handbreite, vorgeschlagen. Fraas erzählt S. 291 Anm., ein Capitän Mc Adam habe ihm aus Kleinasien (Smyrnas Umgegend) eine Zwiebel nebst 4 Fuss hohem Schaft ohne Blüthe mitgebracht, mit dem Zusatze, es sei dies Homer's Moly. Der Knollen sei gepflanzt und gewachsen, eine Blüthe habe er noch nicht gesehen.