Kestron (Dioscoride)

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préambule du livre 4
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
brettanikê


Texte grec de Wellmann

4.1.1 <κέστρον> τὸ καλούμενον ψυχρότροφον, ἐπειδὴ ἐν τοῖς ψυχροτάτοις εὑρίσκεται τόποις, ὃ Ῥωμαῖοι βεττονίκην ἢ ῥους- μαρίναν καλοῦσι. πόα ἐστὶ καυλὸν ἔχουσα λεπτόν, πήχεως τὸ ὕψος ἢ καὶ μείζονα, τετράγωνον, φύλλα μακρά, μαλακά, ὅμοια δρυΐ, τὴν περιφέρειαν ἐσχισμένα, εὐώδη, μείζονα δὲ τὰ πρὸς τῇ ῥίζῃ· ἐπ' ἄκρῳ δὲ τῷ καυλῷ ἔπεστι τὸ σπέρμα ἐσταχυωμένον ὥσπερ θύμβρας. ταύτης τὰ φύλλα χρὴ συλ-

4.1.2 λεγόμενα ξηραίνειν, ὧν ἐστι καὶ ἡ πλείων χρῆσις. ῥίζαι δὲ ὕπεισι λεπταὶ ὡς ἐλλεβόρου, αἵτινες ἔμετον φλεγματώδη κινοῦσι μεθ' ὑδρομέλιτος πινόμεναι. τῶν δὲ φύλλων δίδοται πρὸς σπάσματα <καὶ> ῥήγματα καὶ πρὸς τὰς ἐν ὑστέρᾳ δια- θέσεις καὶ πνίγας ὑστερικὰς δραχμῆς μιᾶς ὁλκὴ μεθ' ὑδρομέ- λιτος ἢ ὕδατος, θηριοδήκτοις δὲ ὁλκαὶ τρεῖς μετ' οἴνου κοτυ- λῶν δυεῖν. καταπλασσομένη δὲ ἡ πόα ὠφελεῖ τοὺς θηριο- δήκτους, καὶ πρὸς τὰ θανάσιμα ὁλκὴ μετ' οἴνου ποθεῖσα ἁρ- μόζει· ἐὰν δέ τις προπίῃ, οὐδὲν βλαβήσεται λαβὼν θανάσιμον

4.1.3 φάρμακον. ἔστι δὲ καὶ οὐρητικὴ κοιλίας τε ὑποβιβαστική· θεραπεύει δὲ καὶ ἐπιλήπτους καὶ μαινομένους μεθ' ὕδατος πινομένη καὶ ἡπατικοὺς, σπληνικούς τε μετ' ὄξους καὶ μέλιτος ὁλκὴ δραχμῆς μιᾶς. ποιεῖ δὲ καὶ πέψιν, ἐάν τις μετὰ τὸ δεῖ- πνον καταπίνῃ κυάμου μέγεθος μετὰ μέλιτος ἑφθοῦ, ὁμοίως καὶ ὀξυρεγμιῶσι δίδοται, στομαχικοῖς τε διαμασᾶσθαι καὶ κατα-

4.1.4 πίνειν, εἶτ' ἐπιρροφεῖν οἶνον κεκραμένον. δίδοται καὶ αἱμοπτυϊ- κοῖς ὁλκὴ τριωβόλου μετὰ κράματος κυάθου ἑνὸς γαλακτώδους, ἰσχιαδικοῖς τε μεθ' ὕδατος καὶ νεφριτικοῖς καὶ κύστιν ἀλγοῦ- σιν, ὑδρωπικοῖς τε δραχμῶν δυεῖν <ὁλκὴ> μεθ' ὑδρομέλιτος πυρέσσουσιν, ἀπυρέτοις δὲ σὺν οἰνομέλιτι, ἰκτεριῶντάς τε καθί- στησι καὶ καταμήνια ἄγει ὁλκὴ μία πινομένη μετ' οἴνου. κοι- λίαν δὲ δραχμαὶ τέσσαρες ποθεῖσαι καθαίρουσι μεθ' ὑδρομέλι- τος κυάθων δέκα· ποιεῖ καὶ πρὸς φθισικούς, ἐμπυϊκοὺς μετὰ μέλιτος. ἀποτίθεσθαι δὲ δεῖ τὰ φύλλα ξηρὰ λεῖα ἐν κεραμεῷ ἀγγείῳ.

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RV: κέστρον.

Identifications proposées

  • Stachys officinalis (Beck)
  • (Aufmesser)
  • Sideritis syriaca L., Betonica Alopecurus (Berendes)
  • (García Valdés)
  • Nom accepté : Betonica officinalis

Traduction française

Traduction allemande de Berendes

1. Kestron. Sideritis syriaca (Labiatae) - Syrisches Gliedkraut oder Betonica spec.

Das Kestron, welches auch Psychotrophon heisst, weil es in den kältesten Gegenden sich findet und welches die Römer Vettonica [1] nennen, ist ein Kraut mit dünnem, vierkantigem Stengel von der Höhe einer Elle oder grösser. Die Blätter sind gross, weich, denen der Eiche ähnlich, am Rande eingeschnitten, wohlriechend, an der Wurzel aber grösser. An der Spitze der Zweige sitzt der Same in Aehren wie beim Saturei. Die Blätter dieser Pflanze muss man sammeln und trocknen, von ihnen wird ein vielfacher Gebrauch gemacht. Die Wurzeln darunter sind dünn wie bei der Nieswurz, sie bewirken, mit Honigwasser genommen, das Erbrechen galliger Stoffe. Von den Blättern wird gegen Krämpfe, innere Rupturen, Gebärmutterleiden und Gebärmutterkrämpfe 1 Drachme im Trank mit Honigwasser [2] gegeben, gegen Bisse giftiger Thiere 3 Drachmen mit 2 Kotylen Wein. Auch als Umschlag ist das Kraut bei Bissen giftiger Thieren von Nutzen; gegen tödtliche Gifte ist 1 Drachme mit Wein getrunken ein wirksames Mittel. Wenn es aber Jemand vorher trinkt und dann ein tödtliches Gift nimmt, wird dieses ihm nichts schaden. Es ist ferner harntreibend und nach unten durch den Bauch abführend. Mit Wasser getrunken hilft es bei Epilepsie und Wahnsinn, zu 1 Drachme mit Sauerhonig getrunken bei Leber und Milzkrankheiten. Es befördert auch die Verdauung, wenn man es nach der Mahlzeit bohnengross mit gekochtem Honig nimmt. In gleicher Weise wird es auch bei saurem Aufstossen gegeben, den Magenleidenden zum Kauen und den Saft hinunterzuschlucken, dann mit Wasser gemischten Wein nachzuschlürfen. Weiter wird es in der Gabe von 3 Obolen mit 1 Becher milchwarmen Mischtrankes denen gereicht, die an Blutspeien leiden, den Ischiaskranken aber mit Wasser, ebenso den Nieren- und Blasenleidenden, den Wassersüchtigen, wenn sie fiebern, zu 2 Drachmen mit Honigwein, wenn sie fieberfrei sind. Es hilft bei Gelbsucht und befördert die Katamenien, wenn es zu 1 Drachme mit Wein genommen wird; den Bauch reinigt es, wenn es zu 2 Drachmen mit 10 Bechern Honigwein getrunken wird. Endlich ist es mit Honig ein gutes Mittel bei Schwindsucht und Lungengeschwüren. Man muss die getrockneten zerriebenen Blätter in einem irdenen Kruge aufbewahren.

  1. D. sehreibt οὐεττονικήν, so in den beiden Wiener Codices, wogegen er sonst das V der Römer durch B wiedergibt; in der Aldina steht βετονικήν.
  2. Der Satz: τῶν δὲ φύλλων δίδοναι... πινόμεναι ὅλκὴ α' μεθ' ὑδρομέλιτος... wird eher verständlich, wenn es, wie Saracenus vermuthet, heisst: τῶν δὲ φύλλων δίδοται... ὅλκὴ α' πινομένη μεθ' ὑδρουμέλιτος...

Commentaires de Berendes

Plinius XXY 84 sagt: „Die Vettonen in Spanien (sie bewohnten die Gegenden des heutigen Estremadura) haben die Pflanze gefunden, welche in Gallien Vettonica, in Italien Serratula und in Griechenland Cestros genannt wird." Aus der Anwendung, welche er XXVI 107 sqq. von der Vettonica macht, geht hervor, dass das Kestron des D. gemeint ist. Anders bei Galen (De sanit. tuend. V p. 339), welcher das Kestron der Kelten, das er auch Saxifragon nennt, von der Betonica trennt. Ebenso unterscheidet auch Paulus von Aegina (Opera a Guintero conversa, Venet. 1567, VII p. 233) die Betonica mit zarten Zweigen, welche an felsigen Plätzen wächst (die keltische Galen's) vom Kestron des D. : „Es ist ein Kraut mit zarten Zweigen, noch dünner wie die des Pulegion, ohne besonderen Geschmack. Es wachst vorzüglich auf Felsen. Man gebraucht es bei Nierenleiden. Die Römer nennen aber eine andere Pflanze Bettonika, welche D. Kestron nennt." Die älteren Botaniker führen den Namen Kestron (spitzes Eisen) auf den borstigen Kelch mit grannig zugespitzten Zähnen zurück ; sie nahmen zwei verschiedene Pflanzen desselben Namens an, die Betonica vulgaris purpurea (Kreston) und Betonica flore albo, so Brunfelsius, Tragus (vgl. Bauhin etCherler lib. XXVIII p. 301). Dalechamp schlägt Betonica Alopecurus vor; ihm schliesst sich Sprengel an. Fraas gibt zu, dass die Blätter von Betonica Alopecurus, einer Pflanze der Alpen und Voralpen im mittleren und südlichen Europa, besser hierher passen, zieht aber Sideritis syriaca L. (Labiatae), Syrisches Gliedkraut, vor, weil die Blätter wohlriechend sind, weil die sonstigen Angaben des D. passen, weil der Ausdruck Kestron sehr gut auf die Brakteen bezogen werden kann und weil endlich die Pflanze einen so ausgedehnten Gebrauch findet. Sie hat einen bis fast 1 m hohen, am Grunde fast holzigen Stengel, längliche, stumpfe, sehr fein gekerbte Blätter, entfernte sechsblüthige Wirtel von herzförmigen, ganzrandigen, spitzen Blättern umgeben und gelblichweisse Blüthen. Die ganze Pflanze ist dicht weisswollig-filzig. Im südlichsten Europa und Orient.