Euphorbion (Dioscoride)
|
Sommaire
Texte grec de Wellmann
3.82.1 <εὐφόρβιον>· δένδρον ἐστὶ ναρθηκοειδὲς Λιβυκόν, γεν- νώμενον ἐν τῇ κατὰ Μαυρουσιάδα Αὐτολολίᾳ, ὀποῦ μεστὸν δρι- μυτάτου, ὃν δεδοικότες οἱ τῇδε ἄνθρωποι συλλέγουσι διὰ τὸ ἐπιτεταμένον τῆς πυρώσεως· κοιλίας γοῦν προβατείας πεπλυ- μένας περιδήσαντες τῷ δένδρῳ μακρόθεν ἀκοντίοις διαιροῦσι τὸν καυλόν· εὐθέως δὲ ὡς ἔκ τινος ἀγγείου πολὺς ἀποχεῖται ὀπὸς εἰς τὰς κοιλίας, καὶ ἀπορραίνεται δὲ εἰς τὴν γῆν ἐξακοντι-
3.82.2 ζόμενος. ἔστι δὲ δύο γένη τοῦ ὀποῦ· τὸ μέν τι διαυγὲς ὡς σαρ- κοκόλλα, κατὰ μέγεθος ὀρόβων, τὸ δέ τι ἐν ταῖς κοιλίαις ξυ- σματῶδες καὶ συνεστός. δολοῦται δὲ καὶ σαρκοκόλλῃ καὶ κόμ- μει μειγνυμένοις· ἐκλέγου δὲ τὸν διαυγῆ καὶ δριμύν. δυσδοκί- μαστος δέ ἐστι τῇ γεύσει λαμβανόμενος διὰ τὸ ἅπαξ δηχθείσης τῆς γλώσσης ἐπιμένειν τὴν πύρωσιν ἐφ' ἱκανὸν χρόνον, ὥστε πᾶν τὸ προσαγόμενον εὐφόρβιον δοκεῖν εἶναι. ἡ μέντοι εὕρεσις αὐτοῦ κατὰ <Ἰόβαν> (F. H. G. III 473), τὸν βασιλέα τῆς Λιβύης, ἐπεγνώσθη.
3.82.3 δύναμιν δὲ ἔχει ὁ ὀπὸς διαφορητικὴν ὑποχυμάτων ἐγχριό- μενος· πυροῖ μέντοι δι' ὅλης τῆς ἡμέρας, ὅθεν μέλιτι μείγνυται καὶ κολλυρίοις κατ' ἀναλογίαν τῆς δριμύτητος· ἁρμόζει καὶ ἰσχίων ἀλγήμασι μιγεὶς ἀρωματικῷ ποτήματι καὶ πινόμενος· ἀφίστησι δὲ καὶ λεπίδας αὐθημερόν· δεῖ μέντοι χρωμένους ἀσφαλίζεσθαι τὴν περικειμένην τοῖς ὀστοῖς σάρκα μοτοῖς ἢ κηρωτῇ. ἱστοροῦσι δέ τινες μηδὲν παρακολουθεῖν δυσχερὲς τοῖς ἑρπετοδήκτοις, ἐάν τις ἐγκόψας αὐτῶν ἄχρι ὀστέου τὸ δέρμα τῆς κεφαλῆς ἐνθῇ τὸν ὀπὸν λεῖον καὶ ῥάψῃ τὸ τραῦμα.
Identifications proposées
- Euphorbia resinifera (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- Euphorbia resinifera (Amigues)
Traduction française
L'euphorbe est un arbre de Libye qui a l'aspect d'une férule et croît à Automolia en Maurétanie ; il est plein d'un latex très âcre, que les gens du pays recueillent avec précaution à cause de son extrême causticité. Toujours est-il qu'après avoir attaché à l'arbre des estomacs de moutons préalablement lavés, ils incisent la tige à distance avec des javelines ; aussitôt le latex se met à couler abondamment comme d'un vase dans ces estomacs ; des gouttes en sont aussi projetées sur le sol au moment où la javeline le fait jaillir. Il y a deux sortes de latex, l'une translucide comme la sarcocolle, <en grains> de la taille des pois de pigeon (orobos), l'autre, dans les estomacs <de moutons>, pulvérulente et agglomérée. Il est adultéré par mélange de sarcocolle et de gomme.(...) On reconnaît qu'il fut découvert du temps de Juba, roi de Libye. (trad. Suzanne Amigues)
C'est l’Euphorbia resinifera Berg. du Maroc (Maurétanie). A noter que la Libye des Grecs est l'Afrique, et non exclusivement le pays qui porte aujourd'hui ce nom. (note Suzanne Amigues)
Traduction allemande de Berendes
86 (96). Euphorbion. Euphorbia resinifera (Euphorbiaceae) - Euphorbium
Das Euphorbion ist ein steckenkrautähnlicher libyscher Baum, welcher am Atlas in Maurusien [1] wächst, voll eines scharfen Saftes, vor dem die dortigen Bewohner sich fürchten und ihn wegen des heftigen Brennens so sammeln: Sie binden also frische gereinigte Schafmägen um den Baum und verwunden dann aus der Ferne seine Rinde mit Wurfspeeren; sofort aber, wie aus einem Gelässe ergiesst sich der Saft reichlich in die Magen, er wird aber auch herausgeschleudert und auf die Erde gespritzt. Es gibt zwei Arten des Saftes, den durchscheinenden, wie Sarkokolla, von Erbsengrösse, und den glasartigen, in den Mägen gesammelten. Verfälscht wird er durch Vermischen mit Sarkokolla und Leim. Wähle aber den durchsichtigen und scharfen. Schwer ist er durch eine genommene Kostprobe zu beurtheilen, weil, wenn einmal die Zunge davon berührt ist, das Brennen eine ziemliche Zeit anhält, so dass alles ihr Gebotene Euphorbium zu sein scheint. Die Erfindung desselben wird aber auf Juba, den König von Libyen, zurückgeführt. Der Saft hat, eingestrichen, die Kraft, Unterlaufungen des Auges zu vertheilen; er brennt jedoch den ganzen Tag, deshalb wird er mit Honig oder mit Kollyrien zu dem betreffenden Schärfegrade gemischt. Er ist ein gutes Mittel bei Ischiasleiden, wenn er einem aromatischen Tranke zugesetzt und getrunken wird. Knochensplitter zieht er am selben Tage aus, bei der Anwendung muss man aber das um die Knochen herum liegende Fleisch mit Charpie oder Wachssalbe sichern. Einige erzählen, dass den von Schlangen Gebissenen keinerlei Ungemach passirt, wenn man die Kopfhaut bis auf die Knochen einschneidet, den fein geriebenen Saft hineinschüttet und die Wunde zunäht.
- ↑ Oder Mauretanien, eine Landschaft im Nordwesten des den Alten bekannten Afrika, das heutige Algerien.
Commentaires de Berendes
D. nennt die Pflanze einen Baum, da er dieselbe wohl selbst nie gesehen hat. Nach Plinius XXV 77 hat Juba, König von Mauretanien und Getulien (30 v. Chr. bis 24 n. Chr.), die Pflanze zuerst aufgefunden, ihr ein Werkchen gewidmet und sie nach seinem Leibarzt Euphorbos benannt.
Die Mutterpflanze des Euphorbium ist Euphorbia resinifera Berg (Euphorbiaceae), ein kaktusähnlicher, 2 m hoher, oft reich verzweigter Strauch an den Vorbergen des westlichen Atlas, hauptsächlich im Inneren von Marokko, mit daumendicken, vierkantigen, fleischigen, bläulichgrünen Aesten mit concaven Seitenflächen. Die Rinde des Stengels und die Blätter sind von zahlreichen, besonders nach reichlichem Regen saftstrotzenden Milchsaftgefässen durchzogen. Da das ganze Röhrennetz aus einer Zelle ohne Querwände besteht, genügt ein Schnitt zur Entleerung eines grossen Theils des Milchsaftes.
Das Euphorbium bildet mattgelbe, unregelmässige, oft stalaktitenartige, durchscheinende, leicht zerreibliche, geruchlose, scharf und brennend schmeckende Massen, welche oft Stacheln und Stengelfragmente einschliessen und beim Zerreiben und Pulvern heftiges Niesen erregen. In Wasser ist es wenig, in Alkohol und Aether besser löslich. Es besteht hauptsächlich aus Euphorbon, weissen, glänzenden, luftbeständigen Krystallen, aus ätherlöslicliem Harz mit scharfem, brennendem Geschmack, welchem die reizenden Eigenschaften zukommen, aus ätherunlöslichem Harz, Gummi, Salzen u. s. w. Zur Gewinnung des Euphorbium schneiden die Sammler die Knoten der Stengel an und lösen später den erstarrten Saft ab.
Es dient heute als Zusatz zu reizenden Pflastern und Salben.