Elaion omphakinon (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
1.30.1 <ἔλαιον> πρὸς τὴν ἐν ὑγιείᾳ χρῆσιν ἄριστον τὸ ὠμοτρι- βές, ὃ καὶ <ὀμφάκινον> καλοῦσι. καὶ τούτου διαφέρει τὸ νέον, ἄδηκτον, εὐῶδες· χρήσιμον δὲ τὸ τοιοῦτον καὶ εἰς τὴν τῶν μύ- ρων κατασκευήν. ἔστι δὲ καὶ εὐστόμαχον διὰ τὸ στύφειν καὶ οὔλων σταλτικὸν καὶ ὀδόντων διακρατυντικὸν κρατούμενον ἐν τῷ στόματι ἱδρώτων τε ἐφεκτικόν. τὸ δὲ λιπαρώτερον καὶ πα- λαιὸν εἰς τὴν τῶν <χαλαστικῶν> φαρμάκων χρῆσιν εὔθετον. κοινῶς δὲ πᾶν ἔλαιον θερμαντικόν ἐστι καὶ μαλακτικὸν τῆς σαρκός, δυσπερίψυκτα φυλάσσον τὰ σώματα καὶ ἑτοιμότερα
1.30.2 πρὸς τὰς ἐνεργείας ποιοῦν. ἔστι δὲ καὶ εὐκοίλιον καὶ μαλα- κτικὸν ἀμβλῦνόν τε τὰς τῶν ἑλκούντων φαρμάκων δυνάμεις· δίδοται δὲ καὶ πρὸς τὰ θανάσιμα συνεχῶς πινόμενον καὶ ἐξε- μούμενον. καθαίρει δὲ ὅσον κοτύλη σὺν πτισάνης χυλῷ ἴσῳ ποθὲν ἢ ὕδατι, στροφουμένοις τε ἐν ποτῷ ὠφελίμως δίδοται μετὰ πηγάνου ἑψηθὲν θερμὸν κυάθων ἓξ πλῆθος ἕλμεις τε ἐκβάλλει, ἐνίεταί τε τὸ αὐτὸ μάλιστα πρὸς τοὺς εἰλεώδεις. τὸ δὲ παλαιὸν θερμαντικώτερον καὶ διαφορητικώτερον, πρὸς ὀξυδερκίαν τε ὑπάλειμμα. μιμητέον δὲ εἰ μὴ παρείη τὸ πα- λαιὸν ἔλαιον οὕτως· κατεράσας εἰς ἀγγεῖον τοῦ παρόντος τὸ κρεῖσσον ἕψε, ἕως οὗ σχῇ μέλιτος πάχος, καὶ χρῶ· τὴν γὰρ αὐ- τὴν τῷ προειρημένῳ εἰσφέρεται δύναμιν.
1.30.3 τὸ δὲ ἐκ τῆς <ἀγρίας ἐλαίας> ἔλαιον στυπτικώτερον, πρὸς μὲν τὴν ἐν ὑγιείᾳ χρῆσιν δεύτερον, κεφαλαλγοῦσι δὲ ἀντὶ ῥο- δίνου ἁρμόζει, ἐπέχον καὶ ἱδρῶτας καὶ τρίχας ῥεούσας. ἀπο- σμήχει δὲ καὶ πίτυρα καὶ ἀχῶρας καὶ ψώρας καὶ λέπρας, βρά- διόν τε πολιοῖ καθ' ἑκάστην ἡμέραν ἐπαλειφόμενον. λευκαίνεται δὲ ἔλαιον οὕτως· λαβὼν τὸ τῇ χρόᾳ μὲν λευ- κὸν τὴν ἡλικίαν δὲ μὴ πλέον ἐνιαυσίου ἔγχεε εἰς κεραμεοῦν ἀγγεῖον πλατύστομον καινόν – ἔστωσαν δὲ μέτρῳ κοτύλαι ἑκα- τόν – , εἶτα θεὶς ὑφ' ἥλιον ἀνάχει κόγχῳ καθ' ἑκάστην ἡμέραν κατὰ τὸ μέσον, ὑψόθεν τῇ καταφορᾷ χρώμενος, ἵνα τῇ συνεχεῖ
1.30.4 κυκήσει καὶ πληγῇ μεταβάλληται καὶ ἀφρίσῃ. τῇ δὲ ὀγδόῃ ἡμέρᾳ βρέξας τήλεως καθαρᾶς δραχμὰς πεντήκοντα ἐν ὕδατι θερμῷ ἔμβαλε μαλακὴν γενομένην εἰς τὸ προειρημένον ἔλαιον χωρὶς τοῦ στραγγίσαι τὸ ὕδωρ· προσαπόδος δὲ καὶ δαλὸν πι- τυίνης ὡς ὅτι λιπαρωτάτης καὶ εἰς λεπτὰ κατεσχισμένης τὰς ἴσας ὁλκὰς καὶ οὕτως ἔασον ἄλλας ὀκτὼ ἡμέρας διελθεῖν. μετὰ ταύτας δὲ ἀνάχει τῷ κόγχῳ τὸ ἔλαιον, τό τε λοιπόν, εἰ μὲν εἴη τοῦ τέλους τετευχός, εἰς καινὸν ἀγγεῖον προκεκλυσμένον οἴνῳ παλαιῷ κατεράσας ἀποτίθεσο, προυπεστρωμένων μελιλώτου στεφανίσκων αὔων ὁλκῶν ἕνδεκα καὶ ἴρεως τῆς ἴσης. εἰ δὲ μή, πάλιν ἐν ἡλίῳ θετέον αὐτὸ καὶ ἐργαστέον, ἄχρις οὗ λευκὸν γένηται.
1.30.5 ἔνεστι δὲ καὶ <Σικυώνιον> <διὰ> τοῦ προειρημένου οὕτως σκευάζειν· εἰς λέβητα κεκασσιτερωμένον πλατύστομον ἐγχέας νέου ἐλαίου ὠμοτριβοῦς καὶ λευκοῦ χοέα ἕνα καὶ ὕδατος ἡμίχουν ἕψε κούφῳ πυρὶ κινῶν πραέως. ὅταν δὲ ἀναζέσῃ δίς, ὑπόσπα- σον τὸ πῦρ καὶ ψύξας ἀποκόγχισον τὸ ἔλαιον, εἶτα ἄλλο ἐπι- δοὺς ὕδωρ συνανάζεσον αὐτῷ, καὶ τὰ λοιπὰ ποιήσας καθὼς ὑπο- δέδεικται ἀπόθου. σκευάζεται δὲ τοῦτο μάλιστα ἐν Σικυωνίᾳ, Σικυώνιον καλούμενον. δύναμιν δὲ ἔχει ποσῶς θερμαντικήν, ἁρ- μόζον ἐν πυρετοῖς καὶ τοῖς περὶ νεῦρα πάθεσι. χρῶνται δὲ αὐτῷ καὶ αἱ γυναῖκες [ἐπὶ τῷ προσώπῳ] ἐπὶ τῷ στιλβώθρῳ.
1.30.6 ὁ δὲ ἐπὶ τοῖς βαλανείοις συναιρόμενος <<ῥύπος>> δύναται θερμαίνειν, μαλάσσειν, διαφορεῖν, ῥαγάσι τε καὶ κονδυλώμασιν <ἁρμόζειν> ἐν διαχρίστοις. ὁ δὲ ἐκ τῆς παλαίστρας προσειλη- φὼς τὴν κόνιν, ἐοικὼς δὲ ῥύπῳ, τὰς περὶ τοὺς κονδύλους συ- στροφὰς ἐπιτιθέμενος ὠφελεῖ, καὶ ἰσχιαδικοὺς θερμὸς ἀντὶ μαλάγματος ἢ πυρίας ἐπιτιθέμενος. καὶ ὁ ἐν τοῖς τῶν γυ- μνασίων τοίχοις ῥύπος καὶ ὁ ἀπὸ τῶν ἀνδριάντων θερμαίνει τε καὶ διαχεῖ τὰ δύσπεπτα φύματα καὶ πρὸς ἀποσύρματα καὶ πρὸς ἕλκη πρεσβυτικὰ ἁρμόζει.
Identifications proposées
- Olea europaea
- (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- (Osbaldeston)
- XXVII. Omphacinum oleum (Ruel, 1552)
- XXVIII. Oleum sylvestris olivæ (1.30.3) (Ruel, 1552)
- XXIX. Cicyonium (1.30.5) (Ruel, 1552)
- XXX. Strigmenta balnearum (1.30.6) (Ruel, 1552)
Traduction française
Traduction allemande de Berendes
Note : la version utilisée par Berendes divise cette notice en huit.
29. Περὶ ἐλαίου ὠμοτριβοῦς. Oel aus unreifen Oliven. Olea europaea (Oleaceae)
Das beste Oel zum Gebrauch in gesunden Tagen ist das aus unreifen Oliven, welches auch Omphakion genannt wird. Dabei hat den Vorzug das frische, nicht scharfe, gut riechende; ein solches eignet sich aber auch gut zur Bereitung der Salben. Es ist auch dem Magen bekömmlich wegen seiner adstringirenden Kraft, heilt Wunden und befestigt die Zähne, wenn es im Munde gehalten wird, auch hält es den Schweiss zurück.
30. Περὶ ἐλαίου κοινοῡ. Gewöhnliches Oel.
Das ältere aber und fettere Oel ist für die Verwendung zu Arzneimitteln geeignet. Im Allgemeinen ist jedes Oel erwärmend und das Fleisch erweichend, den Körper vor zu starker Abkältung schützend und zur Arbeit erfrischend. Es hat auch die Eigenschaft, offenen Leib zu machen und zu erweichen, dabei mildert es in der Mischung die Kräfte der beissenden Mittel. Auch gegen tödliche Gifte wird es gegeben, wobei es anhaltend getrunken und wieder erbrochen wird. Zu 1 Kotyle mit gleich viel Gerstenschleim oder Wasser genommen führt es ab; den an Krämpfen Leidenden wird es zu 6 Bechern mit Nutzen in einer Abkochung von Raute gegeben. Auch die Würmer treibt es ab. Ganz besonders aber wird dasselbe gegen Darmverschlingung eingesetzt. Das alte ist aber sowohl erwärmender als auch stärker abführend. Es ist eine Salbe für Scharfsichtigkeit [1]. Sollte das alte Oel aber mangeln, so wird es auf diese Weise hergestellt : Von vorhandenem Oele giesse das bessere in einen Kessel, koche, bis es die Consistenz des Honigs erhalten hat und gebrauche es, denn es besitzt dieselbe Kraft, wie das vorher genannte.
31. Περὶ ἐλαίου ἐκ τῆς ἀγρίας ἐλαίας. Oel des wilden Oelbaumes.
Das Oel des wilden Oelbaumes ist adstringirender, für den Gebrauch in gesunden Tagen kommt es an zweiter Stelle. Es wirkt gegen Kopfschmerzen an Stelle des Rosenöls, hält den Schweiss zurück und verhindert das Ausfallen der Haare. Es vertreibt Schorf, bösen Grind und Aussatz [2], auch verzögert es, jeden Tag eingerieben, das Grauwerden der Haare.
32. Ἔλαιον λευκόν. Weisses Oel.
Das Oel wird auf folgende Weise weiss gemacht : Nimm solches von weisser Farbe, welches nicht über ein Jahr alt ist, und giesse es in ein neues irdenes, weithalsiges Gefäss, es sei ein Maass von 100 Kotylen. Dann setze es an die Sonne und fülle es jeden Tag um Mittag mit einer Muschelschale um, es aus der Höhe berabströmen lassend, damit es durch das fortwährende Bewegen und Stürzen umgerührt wird und schäumt. Am achten Tage feuchte 50 Drachmen reinen Bockshornsamen mit warmem Wasser an und wirf ihn angeweicht, ohne das Wasser auszudrücken, in das vorgenannte Oel. Weiter gib hinzu von äusserst fettem, fein gespaltenem Fichtenholz gleich viele Drachmen und lass es ebenso acht Tage auf einander einwirken; nach diesen schöpfe das Oel mit einer Schale um. Das Ganze nun, wenn die Operation beendet ist, bringe in ein neues, mit altem Wein ausgespültes Gefäss, nachdem vorher 11 Unzen Steinkleesträucher und ebenso viel Schwertlilie hineingestreut sind, und setze es bei Seite; wenn aber nicht (es gut geworden ist), setze es wiederum an die Sonne. Und das ist zu thun, bis es weiss geworden ist.
33. Περὶ σικυωνίου ἐλαίου. Sikyonisches Oel.
Nach dem Vorhergesagten lässt sich das sikyonische Oel auch so bereiten. In einen weiten verzinnten Kessel giesse 1 Chous frisches weisses Oel von unreifen Oliven und je ½ Chous Wasser und koche bei gelindem Feuer unter schwachem Umrühren. Nach zweimaligem Aufkochen ziehe das Feuer darunter weg und nach dem Abkühlen schöpfe das Oel mit einer Schale aus. Dann gib anderes Wasser dazu und koche es damit, mache das Uebrige, wie eben angegeben ist, und stelle es bei Seite. Dieses wird aber vorzugsweise in Sikyon [3] hergestellt und Sikyonion genannte. Es hat aber eine gewisse erwärmende Kraft und ist angezeigt bei Fiebern und Nervenleiden [4]. Die Frauen gebrauchen dasselbe auch beim Glänzendmachen der Haut.
34. Ῥόπος βαλανείον. Der Schmutz der Bäder.
Der in den Bädern gesammelte (Schmutz) hat die Kraft zu erwärmen, zu erweichen, zu zertheilen, auch dient er in Salbei gegen Risse und Geschwülste (Kondylome).
35. Ῥόπος ἐκ τῆς παλαίστρας. Der Schmutz aus den Ringplätzen.
(Der Schmutz,) der sich aus den Ringplätzen den Sand dazu genommen hat, gleicht dem Schmutz (der Bäder) und ist aufgelegt heilsam bei Gelenkanschwellungen ; er hilft warm auch denen, die an Ischias leiden, wenn er statt einer Salbe oder Bähung angewandt wird.
36. Ῥόπος γυμνασίων. Der Schmutz der Turnplätze.
Auch der Schmutz von den Wänden der Turnplätze und der von den Bildsäulen erwärmt und erweicht und zertheilt unreife Geschwüre, auch ist er heilsam bei Hautabschälungen und alten Wunden.
Commentaires de Berendes
- ↑ d. h. um das Sehen zu schärfen.
- ↑ Unter λέπρα ist nicht die unheilbare Lepra nodosa, sondern eine Art Räude zu verstehen, welche die Haut rauh und schuppig macht.
- ↑ Sikyon ist eine Landschaft in Achaja mit der gleichnamigen Hauptstadt, welche durch blühende Industrie, sowie durch eifrige Pflege von Kunst und Wissenschaft eine gewisse Berühmtheit hatte. Der dortige Boden war nach Livius XXVII 31 für die Cultur des Oelbaumes besonders geeignet. Die späteren griechischen Aerzte (Paulus von Aegina, Aetius von Amida u. A.) stellten das Sikyonium mit Gurkensaft oder Gurkenwurzel dar ; sie schreiben daher σικυόνιον und nicht wie D. σικυώνιον.
- ↑ νεῦρα sind theils die Nerven, theils die Sehnen. Die Hippokratiker warfen die Nerven fortwährend mit den Sehnen, zum Theil auch mit den Gefässen zusammen, und auch bei Aristoteles sind die Nerven von den faserigen Gebilden keineswegs streng geschieden. Erasistratos (gest. 280 v. Chr.) unterschied zwar schon Empfindungs- und Bewegungsnerven, trennte sie aber nicht völlig von den Sehnen. Erst Rufus von Ephesus um die Mitte des 1. Jahrhunderts theilte den Nerven nicht nur die Empfindung und Bewegung, sondern auch alle Thätigkeit (πᾶσα πράξις) des Körpers zu. Galen endlich lieferte auf Grund von Thierversuchen eine anatomische Beschreibung des Nervensystems, er suchte durch Vivisectionen die Verrichtungen des Gehirns, der Rückenmarksnerven zu erforschen (vgl. Haeser, Gesch. d. Med.).
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(29) Das Omphakion wird bereitet aus den Früchten von Olea europaea L. (Oleaceae). Plinius XII 130 und XV 9 sagt : Es wird aus solchen Oliven hergestellt, die noch weiss — also sehr jung — sind, das ist die bessere Sorte ; die geringere liefert die Druppa, so heisst die Olive, bevor sie zum Essen reif ist, aber ihre Farbe schon verändert hat. Die Früchte werden entweder in Körben oder zwischen Platten ausgepresst ; das zuerst ausfliessende Oel ist das beste, später nimmt es immer mehr an Güte ab.
(32) Die ganze hierbei angewandte Operation läuft darauf hinaus, das Oel von den Schleimtheilen zu befreien. Die wohlriechenden Sträucher von Melilotus und Iris sollen dem Oele zugleich etwas Wohlgeruch verleihen. Der Oelbaum, ursprünglich in Asien heimisch, wurde seit den ältesten Zeiten in Nordafrika und Südeuropa cultivirt; er stand unter dem Schutze der Athene.
Die Alten scheinen nur aus dem Fruchtfleisch das Oel gewonnen zu haben, während jetzt auch die Samenkerne mitbenutzt werden. Jenes, kalt gepresst, ist das Olivenöl, dieses nennt man Baumöl (s. Cap. 136 ff.)
(34) Beim Baden wurde in besonderen Zellen der Schweiss, oft mit Salböl gemischt, mit dem Schabeisen (στλεγγίς), einem krummen Instrumente, nicht selten aus edlem Metall oder Elfenbein, abgeschabt.
(35) Die Ringkämpfer wurden, bevor sie in den Kampf gingen, in dem ἀλειπτήριον mit Oel gesalbt, um den Körper geschmeidig zu machen, und dann auf dem Staubplatze, der κονίστρα, mit feinem Sand beworfen, um die Glitschigkeit wieder aufzuheben. Der aus Sand, Oel und Schweiss bestehende Schmutz wurde abgeschabt und als Heilmittel sehr geschätzt.
(36) Es ist der an den Wänden und Bildsäulen durch Anlehnen, Berühren u. s. w. angesetzte Schmutz von Schweiss, Oel und Staub. Den der Bildsäulen will man auf natürliche Ausschwitzungen zurückführen. Theophrast (Hist. plant. V 9, 8) sagt, dass die aus Cedern- und ähnlichem Holz verfertigten Bildsäulen Feuchtigkeit ausschwitzen, und diese mit Staub gemischt soll abgekratzt als Heilmittel dienen.