Drus (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
1.106.1 <δρῦς> πᾶσα στυπτικὴν ἔχει δύναμιν, μάλιστα δὲ αὐτῆς στύφει τὸ μεταξὺ τοῦ φλοιοῦ καὶ τοῦ πρέμνου ὑμενοειδές, ὁμοίως καὶ τὸ περὶ τῇ βαλάνῳ ὑπὸ τὸ κέλυφος. δίδοται δὲ τὸ ἀφέψημα αὐτῶν κοιλιακοῖς καὶ δυσεντερικοῖς καὶ αἱμοπτυι- κοῖς, καὶ ἐν πεσσοῖς <δὲ> λεῖον προστίθεται ῥοικαῖς γυναιξί. καὶ <αἱ βάλανοι> δὲ τὰ αὐτὰ ποιοῦσιν· εἰσὶ δὲ καὶ οὐρη- τικαὶ καὶ κεφαλαλγεῖς βιβρωσκόμεναι καὶ πνευματοῦσαι. ἁρμό- ζουσι δὲ πρὸς τὰ ἰοβόλα ἐσθιόμεναι, καὶ τὸ ἀφέψημα δὲ αὐτῶν καὶ τοῦ φλοιοῦ βοηθεῖ τοξικῷ μετὰ γάλακτος βοείου πινόμενον.
1.106.2 ὠμαὶ δὲ καταπλασθεῖσαι λεῖαι φλεγμονὰς παρηγοροῦσι, σὺν στέατι δὲ χοιρείῳ ταριχηρῷ πρὸς κακοήθεις σκληρίας καὶ πρὸς πονηρευόμενα ἕλκη ἁρμόζουσιν. ἰσχυρότεραι δὲ τῶν δρυίνων αἱ πρίνιναι τῇ δυνάμει εἰσί. καὶ ἡ <φηγὸς> δὲ καὶ ἡ <πρῖνος> εἴδη ὄντα δρυὸς ἐοικότα ἐνεργεῖ. τῆς δὲ ῥίζης τῆς πρίνου ὁ φλοιὸς σὺν ὕδατι ἑψηθείς, ἄχρις οὗ τακηρὸς γένηται, καὶ ἐπιπλασθεὶς νύκτα ὅλην τρίχας
1.106.3 μελαίνει προαποσμηχθείσας Κιμωλίᾳ γῇ. ἁρμόζει δὲ τὰ φύλλα πάντων λεῖα κοπέντα οἰδήμασι, καὶ τὰ ἄτονα δὲ μέρη κρατύνει. αἱ δὲ <Σαρδιαναὶ βάλανοι>, ἅς τινες λόπιμα ἢ καστα- νίας ἢ μότα ἢ Διὸς βαλάνους καλοῦσι, στύφουσι καὶ αὐταί, τῶν ὁμοίων τέ εἰσι δραστικαί, καὶ μάλιστα ὁ μεταξὺ τῆς σαρ- κὸς καὶ τοῦ λέπους φλοιός. ἡ δὲ σὰρξ καὶ τοῖς ἐφήμερον πεπωκόσιν ἁρμόζει.
Identifications proposées
- Quercus sp. (Beck)
- Quercus robur (Aufmesser)
- (Berendes)
- Quercus spp. (García Valdés)
Traduction française
Traduction allemande de Berendes
142. Περὶ Δρυός. Eiche. Quercus robur (Fagaceae) - Eiche
Die ganze Eiche hat adstringirende und austrocknende Kraft ; am meisten adstringirt aber von ihr die hautartige Substanz zwischen Rinde und Stamm [1], ebenso das, was um die Eichel herum unter der Schale ist. Die Abkochung davon wird denen gegeben, die am Magen, an Dysenterie und an Blutspeien leiden ; auch wird jenes fein gestossen im Zäpfchen den an Fluss leidenden Frauen eingelegt. [Die Blätter aber verkleben frisch geschlagene [2] Wunden.]
143. Περὶ βαλάνων. Eicheln.
Auch die Eicheln leisten dasselbe. Genossen sind sie harntreibend, verursachen Kopfschmerzen und Blähungen. Sie wirken gegessen gegen giftige Thiere; auch ihre Abkochung und die der Rinde mit Kuhmilch getrunken hilft gegen Gift. Roh aber fein gestossen lindern sie als Umschlag Entzündungen, mit gesalzenem Schweinefett sind sie als Umschlag ein gutes Mittel gegen bösartige Verhärtungen und schlimme Geschwüre. Die der Ilexeiche sind kräftiger an Wirkung als die der Stieleiche.
144. Περὶ Φηγοῦ καὶ Πρίνου. Speiseeiche und Ilexeiche. Quercus esculus (Fagaceae) - Speiseeiche Quercus ilex (Fagaceae) - Steineiche
Sowohl die Speiseeiche als die Ilexeiche sind Eichenarten, an Wirkung ähnlich. Die Wurzelrinde der Ilexeiche, mit Wasser bis zum Weichwerden gekocht und eine ganze Nacht aufgelegt, schwärzt die Haare, wenn diese vorher mit kimolischer Erde abgerieben sind [3]. Die Blätter von allen zerschnitten und fein gestossen sind bei Geschwüren angebracht ; sie stärken auch schwache Theile.
145. Περὶ Καστάνων. Kastanien. Fagus Castanea (Fagaceae) - Aechter Kastanienbaum oder Maronenbaum.
Die sardinischen Eicheln, welche Einige Lopima [4] oder Kastanien, Mota [5] oder Zeus-Eicheln [6] nennen, sind, da sie auch selbst adstringiren, in gleicher Weise wirksam, besonders die zwischen Fleisch und Rinde befindlichen Schalen. Das Fleisch aber ist denen nützlich, welche Ephemeros [7] getrunken haben.
Commentaires de Berendes
- ↑ Es ist die Bastschicht wohl gemeint, der Hauptsitz des Gerbstoffes.
- ↑ Besser dürfte wohl statt νεότρητα τραύματα zu lesen sein : φύλλα νεότμητα, die frisch abgeschnittenen Blätter. Der Satz steht nur in C. N.
- ↑ Um die Fettigkeit der Haare zu entfernen.
- ↑ Dünnschalig.
- ↑ μότον, Charpie, vermuthlich so genannt von der wolligen Haut des Endosperms.
- ↑ Plinius XV 23 gibt an, dass sie diesen Namen erst nach der Veredlung durch gute Pflege erhalten hätten.
- ↑ ἐφήμερον, bei Plinius XI 120 Hemerobion, einen Tag lebend, jedenfalls die Eintagsfliege ; mit mehr Wahrscheinlichkeit ist Ephemeros hier eine Art Colchicum (vgl. IV 84).
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(142). Die Rinde, Cortex Quercus, war lange Zeit officinell, ihre Abkochung diente zur Bereitung des Cataplasma ad decubitum.
(143). Quercus Robur L., Q. pedunculata Ehrh. (Fagaceae), Sommer- oder Stieleiche.
Die Eicheln, Semina Quercus, haben einen süsslich-bitteren, adstringirenden Geschmack ; sie enthalten 35—38% Amylum, 8% Gerbstoff, 7—8% Zucker und 3—4% fettes Oel.
Vereinzelt werden sie als Sem. Quercus tost. verwandt, sie bilden ein gutes Mastfutter für Schweine.
(144). Die Speiseeiche, φηγός, Quercus Esculus L. der meisten Autoren, ist bei Fraas Quercus Ballota Desf., weil er, wie er sagt, einen Baum mit essbaren Eicheln in Griechenland nicht gefunden habe ausser Q. Ballota und zwar bei den Arkadern, welche als Eichelverzehrer, βαλανόφαγοι, bezeichnet werden.
πρίνος hält er für Quercus Ilex L., die Steineiche, das δένδρον μέγα καθάπερ ἡ δρύς des Theophrast (Hist. pl. III 16, 1) (zum Unterschiede von πρῖνος ἣ τὸν φοινικοῦν κόκκον φέρει, der Kermeseiche), einen grossen Baum wie die Eiche mit vielen tiefen Wurzeln und kleinen Eicheln ; sie war dem Pan heilig.
Der Hauptbestandtheil der Eichenrinde ist Gerbstoff, bei jungen Zweigen bis zu 15%, besonders in der Bastschicht, ausserdem enthält sie Gallusgerbsäure, Quercin, Lävulin, Zucker, Eichenroth u. A.
(145). Die Früchte von Castanea vesca Gärtn., Fagus Castanea L. (Fagaceae), dem ächten Kastanien- oder Maronenbaume.
Den Namen Kastanie hat der Baum von Kastana, einer Stadt in Pontus und einer in Thessalien, Herodot nennt die letztere auch Kastania.
Die Bezeichnung "sardinische Eicheln" wird mit Unrecht von der Heimath des Baumes, Sardinien, abgeleitet ; daher kamen wohl nur die besten Früchte ; er wächst in Griechenland wild und bildet dort ansehnliche Wälder.
Die Früchte sind auch die Leucennae von den Bergen des kretischen Ida und die εὐβοικὰ κάρυα, euböiischen Nüsse (Athen. Deipn. II 4, 3; vgl. Fraas S. 250).