Amômon (Dioscoride)

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kinamômon
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
kostos


Texte grec de Wellmann

1.15.1 <ἄμωμόν> ἐστι θαμνίσκος οἱονεὶ βότρυς ἐκ ξύλου ἀντεμ- πεπλεγμένος ἑαυτῷ. ἔχει δέ τι καὶ ἄνθος μικρὸν ὡς λευκοίου, φύλλα δὲ βρυωνίᾳ ὅμοια. κάλλιστον δέ ἐστι τὸ Ἀρμένιον, χρυ- σίζον τῇ χρόᾳ, ἔχον δὲ τὸ ξύλον ὑπόκιρρον, εὐῶδες ἱκανῶς. τὸ δὲ Μηδικὸν διὰ τὸ ἐν πεδίοις καὶ ἐν ἐφύδροις τόποις φύεσθαι ἀδυναμώτερον· ἔστι δὲ μέγα καὶ ὑπόχλωρον καὶ πρὸς τὴν ἁφὴν ἁπαλὸν καὶ ἰνῶδες τοῖς ξύλοις ὀριγανίζον <τε> τῇ ὀσμῇ. τὸ δὲ Ποντικὸν ὑπόκιρρον, οὐ μακρὸν οὐδὲ δύσθραυστον, βοτρυῶδες, πλῆρες καρποῦ καὶ τῇ ὀσμῇ πληκτικόν. ἐκλέγου δὲ τὸ πρόσφα- τον καὶ λευκὸν ἢ ὑπέρυθρον, οὐ πεπιασμένον ἢ συμπεπλεγμέ- νον, λελυμένον δὲ καὶ διακεχυμένον, σπέρματος πλῆρες ὁμοίου βοτρυδίοις, βαρύ, σφόδρα εὐῶδες, δίχα εὐρῶτος καὶ δριμύ, δάκνον τὴν γεῦσιν, ἁπλοῦν τὴν χρόαν καὶ μὴ ποικίλον.

1.15.2 δύναμιν δὲ ἔχει θερμαντικήν, στυπτικήν, ξηραντικήν, ὑπνο- ποιόν, ἀνώδυνον τοῦ μετώπου καταπλασσομένου, φλεγμονάς τε πεπαίνει καὶ διαφορεῖ, σκορπιοπλήκτους τε μετ' ὠκίμου κατα- πλασθὲν ὠφελεῖ· <παρηγορεῖ> καὶ ὀφθαλμῶν φλεγμονὰς καὶ τὰς ἐν σπλάγχνοις σὺν σταφίδι, πρὸς δὲ τὰ γυναικεῖα καὶ ἐν προσθέτοις καὶ ἐγκαθίσμασι χρήσιμον. ποθὲν δὲ τὸ ἀφέψημα αὐτοῦ ἁρμόζει ἡπατικοῖς, νεφριτικοῖς, ποδαγρικοῖς. μείγνυται δὲ καὶ ἀντιδότοις καὶ τοῖς πολυτελεστάτοις τῶν μύρων. δολίζουσι δέ τινες τὸ ἄμωμον τῇ λεγομένῃ ἀμωμίδι, ἐμφερεῖ οὔσῃ τῷ ἀμώμῳ, ἀνόσμῳ μέντοι καὶ ἀκάρπῳ, γεννωμένῃ δὲ ἐν Ἀρμενίᾳ, ἄνθος δὲ ἐχούσῃ ἐμφερὲς ὀριγάνῳ. ἀεὶ δὲ ἐν ταῖς τῶν τοιούτων δοκιμασίαις τὰ θραύσματα φεῦγε· ἐκλέγου δὲ τὰ ἀπὸ μιᾶς ῥίζης ἔχοντα τοὺς ἰδίους κλάδους τελείους.

Identifications proposées

  • Amomum subulatum (Beck)
  • Amomum (Aufmesser)
  • Amomum cardamomum (Berendes)
  • Amomum cardamomum, Amomum subulatum (García Valdés)
  • Amomum repens, Elettaria cardamomum, Alpina cardamom, Amomum aromaticum [Mabberley] (Osbaldeston)
  • Amomum (Ruel, 1552)

Traduction française

Traduction allemande de Berendes

14. Amomum. Amomum verum - Kardomomenart

Περί Άμώμου. Das Amomum ist ein kleiner Strauch, gleichsam eine aus dem Holze in sich verwickelte Traube [1]. Es hat eine kleine Blüte, wie die Levkoie, Blätter ähnlich denen der Zaunrübe. Das beste ist das armenische, goldfarbige, mit dunkelgelbem Holze, sehr wohlriechende. Das medische dagegen ist, weil es in flachen und nassen Gegenden wächst, schwächer. Es ist groß, grüngelb, weich anzufühlen und hat faseriges Holz, an Geruch ähnelt es dem Dosten [2]. Das pontische ist gelblich, nicht groß und nicht schwer zu zerbrechen, traubenförmig, vollfruchtig und von betäubendem Geruch. Wähle das frische und weiße oder rötliche, nicht das zusammengedrückte oder gepresste [3], sondern das entfaltete und ausgebreitete, welches voll von Samen ist [4], der den Weintraubenkernen gleicht, das schwere, sehr wohlriechende, von Schimmel (Moder) freie, scharfe, beißend schmeckende, welches eine einfache und nicht bunte Farbe hat [5]. Es hat erwärmende, zusammenziehende, austrocknende, scharfmachende und, auf die Stirn gestrichen, schmerzstillende Kraft, bringt Geschwülste und bösen (wabenartigen) Kopfausschlag [6] zur Reife und zerteilt sie. Mit Basilienkraut zusammen aufgestrichen, hilft es den vom Skorpion Gebissenen; es ist heilsam den an Podagra Leidenden und heilt zusammen mit Rosinen Augen und Eingeweideentzündungen. Mit Vorteil wird es bei Frauenleiden auch zum Sitzbade angewandt. Der Genuss einer Abkochung davon ist Leber- und Nierenleidenden und Podagrakranke zuträglich. Es wird aber auch den Gegengiften und den kostbarsten der Salben zugesetzt. Einige verfälschen das Amomum mit der sogen. Amomis, welche dem Amomum ähnlich, aber geruchlos und ohne Frucht ist, welche in Armenien wächst und eine Blüte hat ähnlich der des Dosten. Bei der Untersuchung derartiger Dinge muss man die Bruchstücke vermeiden. Wähle aber das aus, welches von einer einzigen Wurzel stammende tadellose Triebe hat.

Commentaires de Berendes

  1. Dieses kann nur auf den Blüthen- bezw. Fruchtstand bezogen werden; als Holz muss man die Blüthenzweige betrachten.
  2. ὀριγανίζον, bei Späteren πηγανίζον der Raute ähnlich.
  3. Plinius XII 48 sagt : Man sammelt das Amomum mit der Wurzel und jedesmal wird eine Handvoll behutsam zusammengelegt, weil es sonst leicht zerbricht.
  4. Jede einzelne Frucht muss also mehrere Samen enthalten.
  5. Auch beim Kardamom wird das buntfarbige, scheckige verworfen.
  6. Tinea favosa.

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Das Amomum der Alten (Amomum verum) ist als Pflanze und Frucht nur noch dem Namen nach bekannt, da schon zur Zeit des Mittelalters dasselbe aus dem Handel verschwunden war und verschiedene Gewürze (die Früchte von Myrtus Pimenta L., Sion Amomum L., Piper Cubeba L., Eugenia caryophyllata Thunbg.) dafür substituirt wurden.

Den Namen will man von Om, Hom, Homa, der heiligen Panacee der Perser herleiten, und Nicolaus Maronea (Comment. de Amomo, etwa 1600) hält das Wort für indischen Ursprungs.

Die Beschreibung der Pflanze lässt erkennen, dass D. dieselbe wohl nie gesehen hat, da man oft nicht weiss, ob er die ganze Pflanze oder den Fruchtstand meint und angewandt wissen will, während Plinius geradezu sagt, dass nur der Fruchtstand, uva Amomi, im Gebrauch ist. Als Heimathsstätten werden Armenien, Medien und Pontus genannt, wahrscheinlich sind dieses nur Bezugsländer der in Indien heimischen Pflanze. Plinius XVI 135 bemerkt, dass das Amomum ein Verpflanzen von Indien nach Arabien nicht vertrage. Clusius (Exotic. I cap. 17) erhielt im Jahre 1601 die Früchte und Blätter einer Pflanze von Garet in London; nach der bei Bauhin et Cherler (lib. XV p. 194) gegebenen Abbildung und Beschreibung als Amomum Quorundam odore Caryophylli sind es die Früchte von Pimenta officinalis Linde. An derselben Stelle gibt er die gleichfalls illustrirte Beschreibung von Früchten, die er im Jahre 1605 von J. Pona, Apotheker in Verona erhalten hatte, als Amomum verum Cardamomi facie sive racemus Indicus. Die Samenschale ist dick und weiss, ungestreift; die Samen sind mit einem zarten Häutchen (Arillus) umgeben, schwarz, länglich, doppelt so gross als die von Cardam. minus, glänzend, sehr hart, mit vielem Mark, sie haben eine gewisse Schärfe ohne Bitterkeit. Sprengel neigt der Ansicht zu, das Amomum der Alten sei Cissus vitiginea L. (Umbelliferae), ein kleiner, sich hoch windender Strauch mit zottigen, fast vierkantigen Zweigen und abwechselnden, am Ende eckigen, fast drei- bis fünflappigen, in der Jugend beiderseits filzigen Blättern. Die Trugdolden sind graulich, dreistrahlig, die Blüthen röthlich. Die Früchte sind bläulichschwarze, scharf riechende und schmeckende erbsengrosse Beeren. Für Amomis hält er Cissus inodora oder vielleicht Bryonia dioica. Die Wahrscheinlichkeit lässt sich nicht abstreiten, dass das Amomum des D. eine Kardamomenart war. Flückiger (Pharmakogn. S. 959) hält das Amomum verum geradezu die Früchte von Amomum Cardamomum, die Siam-Kardamomen mit kugeligen, gerundeten, dreikantigen, lichtgrauen, brüchigen Samen. Diese kamen früher als Cardamomum racemosum in ganzen Fruchtständen nach Europa.