Glukusidê (Dioscoride)
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Sommaire
Texte grec de Wellmann
3.140.1 <γλυκυσίδη>· οἱ δὲ πεντόροβον, οἱ δὲ Ἰδαίους δακτύ- λους, τὴν δὲ ῥίζαν παιωνίαν καλοῦσιν, ἄλλοι δὲ ἀγλαοφώτιδα. καυλὸς φύεται δισπίθαμος, παραφυάδας ἔχων πολλάς· φύλλα δὲ <ἔχει> ἡ μὲν ἄρρην βασιλικῇ καρύᾳ ὅμοια, ἡ δὲ θήλεια ἐπέ- σχισται τὰ φύλλα ὥσπερ σμύρνιον· λοβοὺς δέ τινας ἀνίησιν ἐπ' ἄκρου τοῦ καυλοῦ ἀμυγδάλοις ὁμοίους, ὧν ἀνοιχθέντων εὑρίσκονται ἐρυθροὶ κόκκοι πολλοί, μικροί, ἐμφερεῖς τοῖς τῆς
3.140.2 ῥοᾶς, ἐν μέσῳ δὲ μέλανες, ἐμπόρφυροι, πέντε ἢ ἕξ. ῥίζα δὲ τῆς μὲν ἄρρενος περὶ δακτύλου πάχος, μῆκος δὲ σπιθαμῆς, γευομένῳ στύφουσα, λευκή· ἐπὶ δὲ τῆς θηλείας παραφυάδας ὥσπερ βαλάνους ἔχους<ιν> αἱ ῥίζαι ἑπτὰ ἢ ὀκτὼ ὥσπερ ἀσφόδελος. δίδοται δὲ ἡ ῥίζα γυναιξὶν ἐκ τοκετοῦ μὴ καθαιρομέναις καὶ καταμήνια ἄγει μέγεθος ἀμυγδάλου πινομένη, καὶ ταῖς κατὰ γαστέρα ὀδύναις βοηθεῖ ποθεῖσα ἐν οἴνῳ καὶ ἰκτερικοῖς καὶ νεφρι- τικοῖς καὶ κύστιν ἀλγοῦσι· καθεψηθεῖσα δὲ ἐν οἴνῳ καὶ πινομένη
3.140.3 κοιλίαν ἵστησι. τοῦ δὲ καρποῦ δέκα ἢ δώδεκα κόκκοι πυρροὶ ποθέντες ἐν οἴνῳ μέλανι αὐστηρῷ ῥοῦν τὸν ἐρυθρὸν ἱστᾶσι, στομαχικοῖς τε καὶ δακνομένοις ἐσθιόμενοι βοηθοῦσι, καὶ ὑπὸ τῶν παιδίων πινόμενοι καὶ ἐσθιόμενοι ἀρχὰς λιθιάσεως παραι- τοῦνται· οἱ δὲ μέλανες καὶ πρὸς τοὺς ὑπὸ τῶν ἐφιαλτῶν πνι- γ<ομέ>νους καὶ πρὸς τὰς ὑστερικὰς πνίγας καὶ ὀδύνας μήτρας ἐν μελικράτῳ ἢ οἴνῳ, ὅσον δέκα πέντε κόκκοι πινόμενοι, ποιοῦσιν.
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RV: παιωνία ἄρρην ἢ γλυκυσίδη· οἱ δὲ πεντόροβον, οἱ δὲ ὀροβάδιον, οἱ δὲ ὀροβάξ, οἱ δὲ αἱμαγωγόν, οἱ δὲ πασιθέη, οἱ δὲ μηνογένειον, οἱ δὲ μήνιον, οἱ δὲ παιώνιον, οἱ δὲ Πανὸς κέρατα, οἱ δὲ Ἰδαίους δακτύλους, οἱ δὲ ἀγλαοφώτιδα, οἱ δὲ θεο- δώρητον, οἱ δὲ σελήνιον, προφῆται σεληνόγονον, οἱ δὲ φθίσις, Ῥωμαῖοι κάστα.
παιωνία θήλεια· καὶ ταύτην ἀγλαοφώτιδα καλοῦσιν.
Identifications proposées
- Paeonia sp. (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
- Nom accepté : Paeonia
Traduction française
Traduction allemande de Berendes
147 (157). Gichtrose. Paeonia corallina (Ranunculaceae) - Korallengichtrose Paeonia officinalis (Ranunculaceae) - Gichtrose
Die Paionia oder Glykyside - Einige nennen sie Pentoboron [1], Andere Orobelion [2], Orobax [3], Haimagogon [4], Paisaide, Menogeneion [5], Menion [6], Panthikeraton [7], idäische Daktylen [8], Aglaophotis [9], Theodonion [10], Selenion [11]), die Propheten Selenogonon [12], auch Phthisi, die Römer Casta [13]. Der Stengel wächst an zwei Spannen hoch und hat viele Nebenzweige; die männliche hat Blätter ähnlich denen der Wallnuss, die weibliche eingeschnittene Blätter wie beim kleinen Pferdseppich. Sie entwickelt an der Spitze der Stengel eine Art mandelähnlicher Schoten, in denen nach der Oeffnung sich viele kleine, rothe Granatkörner ähnliche Körner finden, in deren Mitte fünf oder sechs schwarze, purpurfarbige. Die Wurzel der männlichen ist etwa einen Finger dick, eine Spanne lang, hat zusammenziehenden Geschmack und ist weiss, bei der weiblichen hat sie Nebenwurzeln wie Eicheln, sieben bis acht, nach Art des Asphodelos. Die trockene Wurzel wird den Weibern gegeben, wenn sie nach der Geburt nicht gereinigt sind. Sie befördert, in der Grösse einer Mandel genommen, auch die Katamenien. In Wein getrunken hilft sie bei Magenschmerzen, wirkt heilsam bei Gelbsucht, Nieren- und Blasenleiden und hemmt, in Wein gekocht und getrunken, den Durchfall. Zehn bis zwölf rothe Körner von der Frucht in dunklem herbem Wein getrunken stellen den rothen Fluss, auch helfen sie gegessen denen, die an Magenverletzungen leiden. Ferner, von den Kindern getrunken und auch gegessen, beseitigen sie beginnendes Steinleiden. Die schwarzen sind ein wirksames Mittel gegen Alpdrücken, Mutterkrämpfe und Mutterschmerzen, wenn sie zu fünfzehn Körnern in Honigmeth oder Wein getrunken werden. Sie wächst an den höchsten Bergen und Vorgebirgen.
- ↑ Nach Galen und Plinius πεντόροβος, mit fünf Erbsen (Samen).
- ↑ Vielleicht von ὄρος, Berg, und βέλος, Wurf, an den Berg geworfen.
- ↑ Ebenso von ὄρος und βαίνω, am Berge schreitend, beides auf den Standort bezogen.
- ↑ Blut abführend.
- ↑ Halbmond bildend.
- ↑ Halbmond.
- ↑ Allgöttliches Horn.
- ↑ Die Wurzeln, idäische Finger, vom Berge Ida. Idäische Daktylen hiessen bei den Griechen die Diener der Kybele, der Personification der mütterlichen Natur, phrygische Dämonen, die späteren Kureten und Korybanten; sie sollen die Pflanze zuerst cultivirt und die Wurzeln verwandt haben.
- ↑ Die herrlich Leuchtende, von ἀγλαός, herrlich, und φώς, Licht.
- ↑ Gottesgeschenk.
- ↑ Halbmond.
- ↑ Zum Halbmond geworden.
- ↑ Die Keusche.
Commentaires de Berendes
Den Namen hat die Pflanze vom Götterarzte Paion oder Päan (Hom. II. V 401, 900), der sie zuerst gefunden und den Pluto damit geheilt haben soll.
D. hat zwei Arten, die männliche ist nach Fraas Paeonia corallina Retz. (Ranunculaceae), Korallengichtrose, welche am häufigsten in Griechenland und zwar auf Waldblössen mit humusreichem Boden an den höchsten Bergen vorkommt, die weibliche Paeonia officinalis L., Gichtrose. Sprengel bestimmt gerade umgekehrt.
Theophrast (Hist. pl. IX 8, 6) kennt nur eine Art. Es ist eine der Pflanzen, bei denen der Humbug der Pharmakopolen eine Rolle spielt. Es heisst nämlich, beim Graben der Päonie müsse man sich hüten, vom Specht gesehen zu werden, sonst drohe den Augen Gefahr und man bekomme Mastdarmvorfall. Gebraucht wurden früher die Wurzeln, Blüthen und Samen. Die Wurzeln enthalten frisch ein scharfes Princip, welches sich beim Trocknen verliert. Die Samen finden noch Anwendung als Volksmittel zu Zahnhalsbändern für Kinder und bei Epilepsie (sympathetisches Mittel).