Kêkis (Dioscoride) : Différence entre versions

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== Traduction allemande de Berendes ==
 
== Traduction allemande de Berendes ==
146. Galläpfel. Pathologisches Pflanzenproduct, hervorgerufen durch den Stich der Gallwespe (Cynips infector oder tinctor.) - Galläpfel
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146. Galläpfel. Pathologisches Pflanzenproduct, hervorgerufen durch den Stich der Gallwespe (''Cynips infector'' oder ''tinctor''.) - Galläpfel.
  
Der Gallapfel ist die Frucht der Eiche; eine Sorte wird Omphakitis 1) genannt, sie ist klein, höckerig, derb, ohne Löcher, die andere ist glatt, leicht und löcherig. Man muss die Omphakitis wählen, welche wirksamer ist. Beide aber adstringiren stark und wirken, fein genossen, gegen Fleischwucherungen, Fluss des Zahnfleisches und Zäpfchens und Ausschlag im Munde. Das in der Mitte desselben Befindliche in hohle Zähne gesteckt, beschwichtigt die Schmerzen. Sie sind blutstillend, wenn sie bis zum Glühen auf Kohlen gebrannt und mit Wein oder Essig oder mit Salzessig abgelöscht werden. Ihre Abkochung dient zum Sitzbade gegen Gebärmuttervorfall und Rheumatismus. In Essig oder Wasser macerirt färben sie die Haare schwarz. In Wasser oder Wein fein gerieben helfen sie an Verdauung und Ruhr Leidenden als Umschlag oder als Trank, auch der Zukost zugemischt, oder wenn sie vorher in ganzem Zustande in dem Wasser gekocht werden, in dem etwas gekocht werden soll, was jenen wohlthut. Und überhaupt, wenn es sich um ein adstringirendes, stopfendes oder austrocknendes Mittel handelt, muss man sie anwenden.
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Der Gallapfel ist die Frucht der Eiche; eine Sorte wird Omphakitis <ref>Omphakitis heisst eigentlich die Unreife, der Zustand, wo der Wein noch herb ist, bezieht sich also wohl auf das Zusammenziehende der Gallen.</ref> genannt, sie ist klein, höckerig, derb, ohne Löcher, die andere ist glatt, leicht und löcherig. Man muss die Omphakitis wählen, welche wirksamer ist. Beide aber adstringiren stark und wirken, fein genossen, gegen Fleischwucherungen, Fluss des Zahnfleisches und Zäpfchens und Ausschlag im Munde. Das in der Mitte desselben Befindliche in hohle Zähne gesteckt, beschwichtigt die Schmerzen. Sie sind blutstillend, wenn sie bis zum Glühen auf Kohlen gebrannt und mit Wein oder Essig oder mit Salzessig abgelöscht werden. Ihre Abkochung dient zum Sitzbade gegen Gebärmuttervorfall und Rheumatismus. In Essig oder Wasser macerirt färben sie die Haare schwarz. In Wasser oder Wein fein gerieben helfen sie an Verdauung und Ruhr Leidenden als Umschlag oder als Trank, auch der Zukost zugemischt, oder wenn sie vorher in ganzem Zustande in dem Wasser gekocht werden, in dem etwas gekocht werden soll, was jenen wohlthut. Und überhaupt, wenn es sich um ein adstringirendes, stopfendes oder austrocknendes Mittel handelt, muss man sie anwenden.
  
 
== Commentaires de Berendes ==
 
== Commentaires de Berendes ==
1) Omphakitis heisst eigentlich die Unreife, der Zustand, wo der Wein noch herb ist, bezieht sich also wohl auf das Zusammenziehende der Gallen.
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D. nennt die Galläpfel irrthümlich Früchte; sie sind ein pathologisches Pflanzenproduct, hervorgerufen durch den Stich der Gallwespe, Cynips infector. oder tinctor. Oliv., in die jungen Triebe der Eichen. Das Weibchen legt in dieselben ihre Eier ab, und durch den Reiz, welchen wahrscheinlich das junge Thier auf das umgebende Pflanzengewebe ausübt, wird dieses zu lebhafter Zellentheilung angeregt, es bildet sich ein vom normalen Gewebe abweichendes Plastem. welches zum Gallapfel wird.  
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Man unterscheidet zwei Sorten, die eine ist dunkel, schwer, hart und spröde und dickmarkig, auf dem Querschnitte gelblichweiss oder graubraun, meist ohne Flugloch, die andere ist hell, etwas grösser, röthlichgelb, leichter und mit dem Flugloche versehen, aus dem das fertig gebildete Insect ausgeflogen ist. Der Querschnitt zeigt den zernagten Kern. Sie kommen aus Kleinasien, Mesopotamien.  
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Die Galläpfel enthalten bis zu 70% Gerbstoff, etwas Gallussäure, Zucker, Amylum u. A. Es gibt auch noch chinesische, japanische u. a. Gallen, die durch den Stich einer Blattlaus (Aphis) auf Rhus-Arten erzeugt werden.  
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D. nennt die Galläpfel irrthümlich Früchte; sie sind ein pathologisches Pflanzenproduct, hervorgerufen durch den Stich der Gallwespe, ''Cynips infector''. oder ''tinctor''. Oliv., in die jungen Triebe der Eichen. Das Weibchen legt in dieselben ihre Eier ab, und durch den Reiz, welchen wahrscheinlich das junge Thier auf das umgebende Pflanzengewebe ausübt, wird dieses zu lebhafter Zellentheilung angeregt, es bildet sich ein vom normalen Gewebe abweichendes Plastem. welches zum Gallapfel wird.
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Man unterscheidet zwei Sorten, die eine ist dunkel, schwer, hart und spröde und dickmarkig, auf dem Querschnitte gelblichweiss oder graubraun, meist ohne Flugloch, die andere ist hell, etwas grösser, röthlichgelb, leichter und mit dem Flugloche versehen, aus dem das fertig gebildete Insect ausgeflogen ist. Der Querschnitt zeigt den zernagten Kern. Sie kommen aus Kleinasien, Mesopotamien.
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Die Galläpfel enthalten bis zu 70% Gerbstoff, etwas Gallussäure, Zucker, Amylum u. A. Es gibt auch noch chinesische, japanische u. a. Gallen, die durch den Stich einer Blattlaus (''Aphis'') auf ''Rhus''-Arten erzeugt werden.  
  
 
[[Catégorie:Dioscoride|Kekis]]
 
[[Catégorie:Dioscoride|Kekis]]

Version actuelle en date du 3 novembre 2022 à 17:19

drus
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
rhous


Texte grec de Wellmann

1.107.1 <κηκὶς> καρπός ἐστι δρυός, ἧς ἡ μέν τις ὀμφακῖτις κα- λουμένη μικρὰ καὶ κονδυλώδης, στιβαρά, ἀτρύπητος, ἡ δέ τις λεία καὶ κούφη καὶ τετρημένη. ἐκλέγεσθαι δὲ δεῖ τὴν ὀμφα- κῖτιν, ἐνεργεστέραν οὖσαν. ἀμφότεραι δὲ στύφουσιν ἱκανῶς καὶ στέλλουσι λεῖαι τὰς ὑπερσαρκώσεις ῥευματισμούς τε οὔλων καὶ κιονίδος καὶ τὰς ἐν στόματι ἄφθας. τὸ δὲ μέσον αὐτῶν βρώματι ὀδόντων ἐν- τεθὲν παύει τὰς ὀδύνας, γίνονταί τε καὶ ἴσχαιμοι καεῖσαι ἐπ' ἀνθράκων ἄχρι πυρώσεως καὶ κατασβεσθεῖσαι οἴνῳ ἢ ὄξει ἢ

1.107.2 ὀξάλμῃ. τὸ δὲ ἀπόζεμα αὐτῶν ποιεῖ εἰς ἐγκαθίσματα <πρὸς> προπτώσεις ὑστέρας καὶ ῥευματισμούς. μελαίνουσι δὲ καὶ τρί- χας ἀποβραχεῖσαι ἐν ὄξει ἢ ὕδατι· ἁρμόζουσι δὲ καὶ δυσεντερι- κοῖς καὶ κοιλιακοῖς ἐπιπαττόμεναι ὕδατι λεῖαι ἢ οἴνῳ καὶ πινό- μεναι τοῖς τε προσοψήμασι μειγνύμεναι ἢ προαφεψόμεναι ὅλαι ἐν τῷ ὕδατι, εἰς ὃ μέλλει τι ἕψεσθαι τῶν ἁρμοζόντων πρὸς αὐτούς. καὶ καθόλου ὅπου τι δεῖ στῦψαι ἢ στῆσαι ἢ ἀναξη- ρᾶναι, παραλαμβάνεσθαι ἁρμόζει τὴν χρῆσιν αὐτῶν.

Identifications proposées

  • oak-gall (Beck)
  • Gallapfel (Aufmesser)
  • (Berendes)
  • latin galla ; agalla (García Valdés)
  • galle du chêne

Traduction française

Traduction allemande de Berendes

146. Galläpfel. Pathologisches Pflanzenproduct, hervorgerufen durch den Stich der Gallwespe (Cynips infector oder tinctor.) - Galläpfel.

Der Gallapfel ist die Frucht der Eiche; eine Sorte wird Omphakitis [1] genannt, sie ist klein, höckerig, derb, ohne Löcher, die andere ist glatt, leicht und löcherig. Man muss die Omphakitis wählen, welche wirksamer ist. Beide aber adstringiren stark und wirken, fein genossen, gegen Fleischwucherungen, Fluss des Zahnfleisches und Zäpfchens und Ausschlag im Munde. Das in der Mitte desselben Befindliche in hohle Zähne gesteckt, beschwichtigt die Schmerzen. Sie sind blutstillend, wenn sie bis zum Glühen auf Kohlen gebrannt und mit Wein oder Essig oder mit Salzessig abgelöscht werden. Ihre Abkochung dient zum Sitzbade gegen Gebärmuttervorfall und Rheumatismus. In Essig oder Wasser macerirt färben sie die Haare schwarz. In Wasser oder Wein fein gerieben helfen sie an Verdauung und Ruhr Leidenden als Umschlag oder als Trank, auch der Zukost zugemischt, oder wenn sie vorher in ganzem Zustande in dem Wasser gekocht werden, in dem etwas gekocht werden soll, was jenen wohlthut. Und überhaupt, wenn es sich um ein adstringirendes, stopfendes oder austrocknendes Mittel handelt, muss man sie anwenden.

Commentaires de Berendes

  1. Omphakitis heisst eigentlich die Unreife, der Zustand, wo der Wein noch herb ist, bezieht sich also wohl auf das Zusammenziehende der Gallen.

D. nennt die Galläpfel irrthümlich Früchte; sie sind ein pathologisches Pflanzenproduct, hervorgerufen durch den Stich der Gallwespe, Cynips infector. oder tinctor. Oliv., in die jungen Triebe der Eichen. Das Weibchen legt in dieselben ihre Eier ab, und durch den Reiz, welchen wahrscheinlich das junge Thier auf das umgebende Pflanzengewebe ausübt, wird dieses zu lebhafter Zellentheilung angeregt, es bildet sich ein vom normalen Gewebe abweichendes Plastem. welches zum Gallapfel wird.

Man unterscheidet zwei Sorten, die eine ist dunkel, schwer, hart und spröde und dickmarkig, auf dem Querschnitte gelblichweiss oder graubraun, meist ohne Flugloch, die andere ist hell, etwas grösser, röthlichgelb, leichter und mit dem Flugloche versehen, aus dem das fertig gebildete Insect ausgeflogen ist. Der Querschnitt zeigt den zernagten Kern. Sie kommen aus Kleinasien, Mesopotamien.

Die Galläpfel enthalten bis zu 70% Gerbstoff, etwas Gallussäure, Zucker, Amylum u. A. Es gibt auch noch chinesische, japanische u. a. Gallen, die durch den Stich einer Blattlaus (Aphis) auf Rhus-Arten erzeugt werden.