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Kassia (Dioscoride)

malabathron
De Materia Medica (Dioscoride, 1er siècle)
kinamômon


Texte grec de Wellmann

1.13.1 <κασσίας> δέ ἐστι πλείονα εἴδη περὶ τὴν ἀρωματοφόρον Ἀραβίαν γεννώμενα· ἔχει δὲ ῥάβδον παχύφλοιον, φύλλα δὲ ὡς πεπέρεως. ἐκλέγου δὲ τὴν ἔγκιρρον, εὔχρουν, κοραλλίζουσαν, στενήν, λείαν, μακρὰν καὶ παχεῖαν τοῖς συριγγίοις [πλήρη], δηκτικὴν ἐν τῇ γεύσει καὶ στύφουσαν μετὰ ποσῆς πυρώσεως, ἀρωματίζουσαν, οἰνίζουσαν τῇ ὀσμῇ. ἡ δὲ τοιαύτη ὑπὸ τῶν ἐπιχωρίων ἄχυ καλεῖται, δαφνῖτις δὲ προσαγορεύεται ὑπὸ τῶν ἐν Ἀλεξανδρείᾳ ἐμπόρων. πρὸ δὲ ταύτης ἐστὶν ἡ μέλαινα καὶ ἐμπόρφυρος, παχεῖα, γίζιρ καλουμένη, ῥοδίζουσα τῇ ὀσμῇ, μά- λιστα πρὸς τὴν ἰατρικὴν τέχνην εὔθετος, δευτερεύει δὲ ἡ προ-

1.13.2 ειρημένη, τρίτη δέ ἐστιν ἡ καλουμένη βάτος Μοσυλῖτις. αἱ δὲ λοιπαὶ εὐτελεῖς, ὡς ἡ καλουμένη ἀσύφη, μέλαινα καὶ ἀηδὴς καὶ λεπτόφλοιος ἢ καὶ φλοιορραγής, ὡς καὶ ἡ κιττὼ καὶ δάρκα καλουμένη. ἔστι δέ τις καὶ <ψευδοκασσία> ἀφάτως ἐμφερής, ἥτις ἐλέγ- χεται τῇ γεύσει, οὐκ οὖσα δριμεῖα οὐδὲ ἀρωματώδης, προσεχό- μενόν τε τὸν φλοιὸν ἔχει τῇ ἐντεριώνῃ. εὑρίσκεται δὲ καὶ πλατεῖα σύριγξ, ἁπαλή, κούφη, εὐερνής, διαφέρουσα δὲ τῆς ἄλλης. ἀποδο- κίμαζε δὲ τὴν ὑπόλευκον καὶ ψωρώδη, πρασίζουσαν ἐν τῇ ὀσμῇ καὶ τὴν μὴ ἔχουσαν δὲ τὴν σύριγγα παχεῖαν, ψωρώδη δὲ καὶ λεπτήν.

1.13.3 δύναμιν δὲ ἔχει θερμαντικήν, οὐρητικήν, ξηραντικήν, στύ- φουσαν πραέως. ἁρμόζει δὲ εἰς τὰ πρὸς ὀξυδερκίαν ὀφθαλμικὰ καὶ μαλάγματα, φακούς τε αἴρει μετὰ μέλιτος καταχριομένη, καὶ ἔμμηνα ἄγει καὶ ἐχιοδήκτοις βοηθεῖ πινομένη καὶ πρὸς τὰς ἐντὸς φλεγμονὰς πάσας ποθεῖσα καὶ πρὸς νεφρούς, εἰς ἐγκα- θίσματά τε καὶ ὑποθυμιάματα γυναιξὶ πρὸς ἀνευρυσμὸν μήτρας. διπλάσιον δὲ αὐτῆς μειγνύμενον τοῖς φαρμάκοις, εἰ μὴ παρείη κινάμωμον, τὸ αὐτὸ δρᾷ, ἄγαν τέ ἐστι πολύχρηστος.

Identifications proposées

  • Cinnamomum cassia (Beck)
  • Daphne (Aufmesser)
  • - (Berendes)
  • Cinnamomum aromaticum (García Valdés)
  • Cassia acutifolia, Cassia fistula, Cassia angustifolia (Osbaldeston)
  • Cassia (Ruel, 1552)

Traduction française

Traduction allemande de Berendes

12. Kassia. Cinnamomum spec. (Lauraceae) - Zimmt

Περί Κασσίας. Von der Kassie gibt es mehrere Sorten, welche in dem gewürzliefernden Arabien wachsen. Sie hat einen dickrindigen Zweig, Blätter wie der Pfeffer. Wähle die ins Gelbliche spielende, gut aussehende, korallenähnliche, sehr dünne, lange und feste, die voll von Röhren ist [1], die einen beißenden und zusammenziehenden, zugleich einen einigermaßen brennenden, würzigen Geschmack und einen weinartigen Geruch hat. Die so beschaffene wird von den Eingeborenen Achy [2] genannt. Bei den Kaufleuten in Alexandrien führt sie den Namen Daphnitis [3]. Dieser steht aber voran die dunkle und purpurfarbene, dichte, genannt Zigir [4], die einen Rosenduft hat. Und um besten zum medicinischen Gebrauch sich eignet. An zweiter Stelle dann kommt die vorher genannte. Die dritte ist der sogenannte mosylitische Zweig [5], die übrigen aber sind minderwertig, wie die Aphysemon [6] genannte dunkle, unangenehm riechende, mit dünner oder auch rissiger Rinde, oder wie die als Kitto [7] und Dakar bezeichnete. Es gibt aber auch eine ungeheuer ähnliche falsche Kassia, welche durch den Geschmack erkannt wird, der weder scharf noch gewürzhaft ist; sie hat die Rinde, welche dem Mark angrenzt [8]. Es wird aber auch eine breite Röhre angetroffen, zart, leicht, schlank, welche wohl den Vorzug vor der anderen hat. Verwirf aber die weißliche, krätzig aussehende [9], die einen bockartigen Geruch hat, und die, welche keine dicke, sondern eine krätzige und schwache Röhre hat. Sie hat erwärmende, harntreibende, austrocknende und gelind adstringirende Kraft. Sie eignet sich sehr zu Augenmitteln für Scharfsichtigkeit und zu Umschlägen. Mit Honig eingesalbt, entfernt sie die Leberflecke, innerlich genommen befördert sie auch die Menstruation und hilft den von der Otter Gebissenen, getrunken ferner hilft sie gegen alle inneren Entzündungen und endlich den Frauen im Sitzbade und in der Räucherung zur Erweiterung des Muttermundes. Die doppelte Menge den Arzneimitteln zugemischt, wenn Kinnamomon mangeln sollte, leistet dasselbe. Gar sehr ist sie endlich zu Vielem nützlich.

Commentaires de Berendes

  1. Bezieht sich auf die Handelswaare, auf die ineinandergesteckten Röhren.
  2. Achy führt man zurück auf das hebr. אָח, Ach oder אָחוּ, Achu, was Genes. 41, 2 Schilf bedeutet, also sich auf den feuchten Standort des Baumes bezöge.
  3. Daphnitis soll sie nach Sprengel von einem Hafenorte Daphnus des Arabischen Meerbusens heissen. Andere, darunter Plinius, haben Daphnoides wegen der Aehnlichkeit mit dem Lorbeer, δάφνη.
  4. Garcia (J. Bauhin et J. H. Cherler, lib. IV p. 458) ist der Ansicht, dass Zigir oder Gizir die Bezeichnung sei für Ceylon, dessen Eingeborene, die Shingalesen, von den Persern und Arabern Zanges (Schwarze) genannt seien. Zuverlässiger wird es von der ägyptischen Bezeichnung Khisitholz für Zimmt hergeleitet, welches nebst anderen Kostbarkeiten aus dem Lande Punt geholt wurde. Es ist das hebräische קְצִיאַה Kesia, woraus das griechische Kassia entstand.
  5. Benannt nach dem Hafenorte Mosylon.
  6. Aphysemon, ohne Hauch oder auch ohne aufgeblasen zu sein, ohne Röhren. Andere Lesart ist ἀφήμων (aphemon), schlecht.
  7. Statt „Kitto" steht bei Galen und im Periplus „Moto".
  8. Also noch den Holztheil besitzt.
  9. Könnte leicht auf die Rinde von Canella alba Murr, bezogen werden, den weissen Zimmtbaum Westindiens.

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D. unterscheidet zwischen Kassia (κασία Theophr. und Casia Plin.) und Kinnamomon als zweier verschiedener Producte und hält sie nach damaliger Ansicht für Erzeugnisse Arabiens, während sie nur durch den Zwischenhandel der Araber über Malao (Berbera), Ocelis (Ocilia Plinii) und Mosylon an der Ostküste Afrikas, sowie vom Vorgebirge Aromaton (Guardafui) ausgeführt wurden. Es hatte sich um dieses kostbare Gewürz ein ganzes Gewebe von Fabeln gebildet. Die Gegend, wo der Zimmt wachse, die regio cinnamomifera (Aethiopien) sei von giftigen Dünsten schwanger und wimmele von giftigen fliegenden Schlangen. Nach Herodot IV 111 und Aristoteles (Hist. anim. IX 14, 2) sollen der Phönix und andere Vögel die Zimmtspähne in ihr Nest tragen, aus denen sie herabfallen und gesammelt werden u.s.w. Plinius XII 142 gibt schon zu, dass solche Erdichtungen Concurrenzmanöver seien und nur dazu dienen sollten, die Preise hoch zu halten (Garcia erzählt dasselbe aus eigener Erfahrung von den Chinesen) ; er sagt weiter, dass die Araber keinen Zimmt und keine Casia hätten. Theophrast (Hist. plant. IV 4, 14 ; IX 8, 2 u. 3 ; IX 5, 1) erwähnt die Kasia unter den Gewürzpflanzen, welche nur in den heisseren Gegenden Asiens, in Arabien, Syrien und Indien wüchsen ; die Zimmt- und Kasiasträucher (er vergleicht sie mit Vitex agnus castus) würden vollständig aus der Erde gerissen und in fünf Theile gesondert, von denen die oberen die beste, die der Wurzel am nächsten die schlechteste Sorte lieferten. Es gebe eine schwarze und eine weisse Sorte. Die Zweige der Kasia würden in zwei Finger lange Stücke geschnitten und in frische Thierhäute eingenäht, die sich bildenden Würmer frässen das Holz weg und liessen die ihnen zu bittere Rinde zurück. Ebenso Plinius XII 85 sqq. Die Casia, sagt er, wachse in der Nähe der Zimmtfelder, werde aber auf Bergen dicker. Vom ersten Hervorspriessen bis zu 1 Fuss erscheine sie weiss, dann röthlich und zuletzt schwarz, die weisse werde verworfen. Er nennt die beste, kurzröhrige, purpurfarbige Lada, die zweite Sorte Casia Balsamodes und eine dritte Handelswaare Daphnoides ; verfälscht werde sie mit Styrax und dünnen Lorbeerreisern. Die eigentliche Heimat des Zimmts war den Alten unbekannt. Nach dem Periplus wurden von Malao zwei Sorten Kassia, die härtere und die Duaka ausgeführt, die weisse kam von Mosylon ; vom Vorgebirge Aromaton stammen fünf Sorten : Gizeir, Asyphe, Aroma, Mogla und Moto.

D. hat ohne Zweifel mehrere Sorten (εἴδη) Zimmt gesehen, Kasia und Kinnamomon scheint er für zwei Arten (γένη) zu halten, übrigens ebenso wie Theophrast und Plinius grossentheils nach Hörensagen zu berichten. Die Blätter sollen gleich denen des Pfeffers sein. Sie haben allerdings dieselbe Grösse und sattgrüne Farbe, länglich-eirund und in eine stumpfe Spitze auslaufend, oberseits glänzend, unterseits bläulichgrün und kurz weichhaarig und dreinervig, während die Blätter des Pfeffers breit-eiförmig und in eine scharfe Spitze ausgezogen und fünf- bis siebennervig sind. Und nun gar Plinius, der die Blätter mit denen des Origanum vergleicht ; die letzteren sind vier- bis fünfmal kleiner und haben nur einen Mittelnerv mit zahlreichen sich abzweigenden Seitennerven.