Aloê (Dioscoride)
Texte grec de Wellmann
3.22.1 <ἀλόη>· φύλλον ἔχει σκίλλῃ παραπλήσιον, λιπαρόν, ὑπόπλατυ, παχὺ ἐν τῷ περιφερεῖ, εἰς τοὐπίσω κλώμενον· παρ' ἑκάτερα δὲ τὰ φύλλα ἔχει ἐκ πλαγίων ἀκάνθια ἀραιῶς ἐξέχοντα, κολοβά. καυλὸν δὲ ἀνίησιν ἀνθερικῷ ὅμοιον, ἄνθος δὲ λευκὸν καὶ καρπὸν ἀσφοδέλῳ ἐοικότα· βαρύοσμος δὲ ὅλη καὶ ἀπογευο- μένῳ πικροτάτη. ἔστι δὲ μονόρριζος ὥσπερ πάσσαλον ἔχουσα τὴν ῥίζαν. γίνεται δὲ ἐν τῇ Ἰνδίᾳ πλείστη, ἐξ ἧς καὶ τὸ ὄπισμα
3.22.2 κομίζεται· φύεται δὲ καὶ ἐν Ἀραβίᾳ καὶ Ἀσίᾳ καί τισι παρα- θαλασσίοις τόποις καὶ νήσοις ὡς ἐν Ἄνδρῳ, οὐκ εὔχρηστος εἰς ὀπισμόν, πρὸς δὲ κόλλησιν τραυμάτων ἐπιτήδειος λεία καταπλασσομένη. δισσὸν δέ ἐστι τοῦ χυλίσματος τὸ εἶδος· τὸ μέν τι ψαμμῶδες, ὅπερ ὑποστάθμη τῆς καθαρωτάτης ἔοικεν εἶναι, τὸ δέ ἐστιν ἡπατίζον. <ἐκλέγου> δὲ τὴν λιπαρὰν καὶ ἄλι- θον, στίλβουσαν, ὑπόξανθον, εὔθρυπτον καὶ ἡπατίζουσαν, ῥᾳ- δίως ὑγραινομένην, ἐπιτεταμένην τῇ πικρίᾳ· τὴν μέντοι μέλαι-
3.22.3 ναν καὶ δυσκάτακτον ἀπεκλέγου. <δολίζουσι> δ' αὐτὴν κόμμει, ὅπερ ἐλέγχεται γεύσει καὶ πικρίᾳ καὶ ὀσμῆς ἐπιτάσει καὶ τῷ μὴ διαλύεσθαι μέχρι ἐλαχίστου ψήγματος θλιβόμενον ὑπὸ τῶν δακτύλων· ἔνιοι δὲ καὶ ἀκακίαν μίσγουσι. δύναμιν δ' ἔχει στυπτικήν, ξηραντικήν, [ὑπνωτικήν] πυκνω- τικὴν τῶν σωμάτων κοιλίας τε λυτικὴν καὶ στομάχου ἀποκα- θαρτικὴν κοχλιαρίων δυεῖν πλῆθος μεθ' ὕδατος ψυχροῦ ἢ γα- λακτώδους πινομένη αἵματός τε ἀναγωγὰς ἐπέχει καὶ ἴκτερον ἀποκαθαίρει μεθ' ὕδατος τριωβόλου ἢ δραχμῆς μιᾶς ὁλκὴ ἐν
3.22.4 ποτῷ· καὶ μετὰ ῥητίνης δὲ καταπινόμενον ἢ ὕδατος ἢ μέλιτος ἑφθοῦ ἀναλημφθὲν κοιλίαν λύει, δραχμῶν δὲ τριῶν πλῆθος τε- λείως καθαίρει, μιγὲν δὲ τοῖς ἄλλοις καθαρτικοῖς ἧσσον αὐτὰ κακοστόμαχα ποιεῖ. ξηρὸν δὲ ἐπιπασθὲν τραύματα κολλᾷ καὶ ἀπουλοῖ ἕλκη καὶ καταστέλλει, αἰδοῖα δὲ εἱλκωμένα ἰδίως θε- ραπεύει καὶ ἐπαγώγια τὰ χειρισθέντα παρακολλᾷ. θεραπεύει δὲ καὶ κονδυλώματα καὶ ῥαγάδας κιρνάμενον σὺν γλυκεῖ οἴνῳ αἱμορραγίας τε ἵστησι τὰς ἐξ αἱμορροΐδων καὶ πτερύγια ἀπου-
3.22.5 λοῖ· αἴρει καὶ πελιώματα καὶ ὑπώπια σὺν μέλιτι ψωροφθαλ- μίας τε καὶ κανθῶν κνησμοὺς παρηγορεῖ καὶ κεφαλαλγίαν μετ' ὄξους καὶ ῥοδίνου μετώπου καὶ κροτάφων χριομένων· ἐπέχει καὶ ῥεούσας τρίχας σὺν οἴνῳ καὶ πρὸς παρίσθμια δὲ καὶ οὖλα καὶ πάντα τὰ ἐν στόματι ἁρμόζει σὺν μέλιτι ἢ οἴνῳ. φώγνυ- ται δὲ καὶ εἰς τὰ ὀφθαλμικὰ ἐπὶ καθαροῦ καὶ διαπύρου ὀστράκου, μεταβαλλόμενον μύστρῳ, μέχρι ἂν ὁμαλῶς πυρωθῇ· πλύνεται δὲ χωριζομένου τοῦ ψαμμώδους ὡς ἀχρήστου, λαμ- βανομένου δὲ τοῦ λιπαρωτάτου καὶ λείου.
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RV: ἀλόη· οἱ δὲ ἀμφίβιον, οἱ δὲ ἠρύγγιον, οἱ δὲ ἕρ- μ<α>ιον, οἱ δὲ τραγόκερως, Ῥωμαῖοι ἀλόαμ [παρὰ βαρβάροις ἀλοέ].
Identifications proposées
- Aloe vera (Beck)
- (Aufmesser)
- (Berendes)
- (García Valdés)
Traduction française
L'aloès a une feuille assez voisine de celle de la scille, grasse, un peu aplatie sur son pourtour, recourbée en arrière. Chaque feuille est bordée latéralement de petites épines çà et là proéminentes et mousses. Il forme une tige pareille à un antherikos - (tige d'asphodèle) -, une fleur claire et un fruit qui ressemble à ceux de l'asphodèle. Il est tout entier d'odeur forte et très amer au goût. Il a une racine unique, racine qui est comme un piquet. Il est très commun dans l'Inde, d'où est importé son suc, mais pousse aussi en Arabie, en Asie, dans certains lieux au bord de la mer et dans des îles comme Andros, où il n'est pas bien utilisable pour l'extraction du suc, mais apte à refermer les plaies, réduit en poudre et mis en cataplasme. L'extrait se présente sous un double aspect : tantôt comme un produit couleur de sable qui paraît être le dépôt du suc d'aloès le plus pur, tantôt avec une couleur rappelant celle du foie. (trad. Suzanne Amigues)
Il s'agit d’Aloe vera L. et d'espèces voisines : Aloe socotrina L. (originaire de l'île de Socotra, au large de l'Arabie méridionale), Aloe indica Royle.
L'appartenance de propriétés purgatives à la fois aux diverses espèces de Cassia et à l'aloès a dû favoriser des transferts ou des confusions de noms. (note Suzanne Amigues)
Traduction allemande de Berendes
22 (25). Aloë. Aloë perfoliata seu vera (Liliaceae) Aloë vulgaris (arabica) (Liliaceae) Aloë spicata (Liliaceae) - Aehrige Aloë Aloë ferox (Liliaceae)
Die Aloë [Einige nennen sie Amphibion, Andere Eryngion, Herminon, Tragokeros [1], die Römer Aloa, die Barbaren Aloë] hat ein eine der Meerzwiebel ähnliches Blatt, dick, fett umfänglich breit, zurückgebogen. An beiden Seiten haben die Blätter schiefe, entfernt stehende, gekürzte kleine Dornen. Sie entwickelt einen dem Antheriskos ähnlichen Stengel, eine weisse Blüthe und eine dem des Affodill ähnliche Frucht. Die ganze Pflanze hat einen durchdringenden Geruch und sehr bitteren Geschmack. Sie hat nur eine Wurzel, als wenn sie einen Pfahl zur Wurzel hätte. Am meisten wächst sie in Indien, woher auch der Saft bezogen wird; sie kommt aber auch in Arabien und Asien, sowie in einigen Meeresgegenden und Inseln vor, z.B. auf Andros, die aber zur Saftbereitung nicht gut zu verwenden ist, sie eignet sich jedoch zum Verkleben der Wunden, wenn sie fein gestossen aufgestrichen wird. Es gibt zwei Arten Saft, der eine ist nämlich sandig, dieser scheint der Bodensatz des reinen zu sein, der andere ist leberfarben. Wähle aber die reine und unverfälschte (Aloë), die fette und steinchenfreie, glänzende gelbliche, leicht zerreibliche, leberfarbene, welche leicht Feuchtigkeit anzieht und starke Bitterkeit besitzt; die schwarze aber und die schwer zu zerbrechende verwirf. Sie verfälschen sie mit Gummi, welches durch den Geschmack, durch die Bitterkeit und durch die Stärke des Geruchs erkannt wird, ferner dadurch, dass sie sich, zwischen den Fingern zerrieben, nicht in feinste Körnchen zertheilen lässt. Einige mischen auch Akazie zu. Sie hat adstringirende, [schlafmachende], austrocknende, den Körper verdichtende, den Bauch lösende, den Magen reinigende Kraft, wenn sie in der Menge von 2 Löffeln mit kaltem oder milchwarmem Wasser getrunken wird. Sie hält Blutauswurf zurück und wirkt, im Gewicht von 3 Obolen oder 1 Drachme mit Wasser getrunken, reinigend bei Gelbsucht. Mit Harz genossen, oder mit Wasser oder Honig gekocht, und genommen, löst sie den Bauch. Die Menge von 3 Drachmen reinigt gründlich. Mit anderen Abführmitteln gemischt bewirkt sie, dass diese den Magen weniger angreifen. Trocken aber aufgestreut, verklebt sie Wunden, bringt Geschwüre zum Vernarben und besänftigt. Vornehmlich heilt sie Geschwüre an den Geschlechtstheilen und verklebt die eingerissene Vorhaut der Kinder. Mit süssem Wein gemischt heilt sie auch Feigwarzenund Risse. Sie hemmt die Blutflüsse aus den Hämorrhoiden, vernarbt Pterygien und entfernt mit Honig blutrünstige Stellen und Sugillationen unter den Augen. Sie bessert Augenkrätze und (lindert) das Jucken der Augenwinkel, ebenso Kopfschmerzen, wenn sie mit Essig und Rosensalbe auf die Stirn und die Schläfen gestrichen wird. Mit Wein hält sie den Ausfall der Haare auf. Gegen Mandel- und Zahnfleischentzündungen und alle Mundkrankheiten ist sie mit Honig und Wein von guter Wirkung. Zu den Augenmitteln wird sie in einem reinen, heissen, irdenen Gefässe unter Umrühren mit einem Löffel erhitzt, bis sie gleichmässig geröstet ist. Gewaschen wird sie aber, indem das Sandige als unbrauchbar abgesondert und das Fette und Feine genommen wird.
- ↑ Mit Bockshörnern.
Commentaires de Berendes
Als die Stammpflanze der Aloë des D. hat man Aloë perfoliata seu vera L. (Liliaceae), Aloë vulgaris (arabica) Lam. hierher gezogen, welche, in Afrika heimisch, von da nach Ost- und Westindien gewandert ist. Sie bildet einen Halbstrauch mit gelblichen, dunkelgelb oder grün gestreiften Blüthen, nur Aloë spicata Thunbg., Aehrige Aloë, hat weisse Blüthen, die der anderen Arten sind roth.
Nach dem Periplus maris Erythr. p. 28 kam die Aloë von Kane an der Südküste Arabiens in den Handel.
Die Art der Saftgewinnung gibt D. nicht an. Die abgeschnittenen Blätter werden in eine mit Fellen ausgelegte Grube oder in einen Trog (Westindien) gegestellt, der Saft fliesst zufolge des Saftdruckes freiwillig aus und wird dann in Kesseln über Feuer — auf Sokotora in Häuten an der Sonne — eingetrocknet.
Man unterscheidet zwei Haupthandelssorten, die glänzende, Aloë lucida, und die matte, Aloë hepatica. Der Unterschied liegt in der Bereitungsweise, indem die glänzenden Aloë-Sorten unter Anwendung grosser Hitze, bei welcher die Aloïnkrystalle schmelzen, eingedampft wird. (Nach van der Wielen soll der Glanz der Aloë nicht von der Anwesenheit der Aloïnkrystalle abhängen.)
Ueber die Stammpflanzen der Aloë sagt Tschirch (Apoth.-Zeitg. Nr. 78, 1901): Die Cap-Aloë, welche allein in Deutschland, der Schweiz, Italien und Oesterreich officinell ist, stammt hauptsächlich von Aloë ferox Mill. ab; in den englisch redenden Ländern wird Barbados- Aloë von Aloë vulgaris Lam. (A. vera L.) und Aloë chinensis Bäk. gebraucht neben Aloë socotrina.
Ausser diesen Aloë-Sorten sind noch im Handel die Jaferabad-Aloë von Aloë abyssinica Lam., welche in Indien hergestellt wird, die Natal-Aloë (?) und die Uganda-Aloë, welche aber nur eine andere Bezeichnung für Cap- Aloë sein soll. Die Bestandtheile der Aloë sind nach demselben Forscher Aloïne, und zwar 1. Barbaloïn (Th. und H. Smith 1851), (Socaloïn [Groves 1856] hält Tschirch. mit Tilden für wesentlich identisch mit Barbaloïn), 2. Capaloïn (Smith 1851), 3. Nataloïn (Flückiger 1871), ferner Emodin, Nigrin, ein Umwandlungsproduct des Aloïns; es ensteht unter gewissen Bedingungen aus dem Emodin, Aloëroth, das Umwandlungsproduct eines Aloïns, aber nicht des Barbaloïns und Capaloïns, und Harz, Resinotannolester, bei denen das Tannol an Paracumarsäure und Zimmtsäure gebunden ist.
Die Aloë ist in kaltem Wasser theilweise, in heissem Wasser und in Alkohol vollständig löslich.
In kleinen Dosen wirkt sie tonisch und gelinde abführend, in grösseren ist sie ein Drasticum.
Die ungewöhnlich grossen Gaben des D., z. B. von 2 Löffeln = 7,2 g (das κοχλιάριον der Kleopatra war = 3 Skrupel, der Skrupel = 1,12 g), oder auch von einer Drachme = 3,4 g, lassen vermuthen, dass die Aloë der Alten nicht identisch ist mit dem heutigen eingedickten Safte der Pflanzen. Auch muss man berücksichtigen, dass die alten Aerzte derartige Mittel nicht in fractionirter Dosis, sondern nur einmal und dann kräftig gaben.